Ludger Broeckmann aus Uedem wird in Münster zum Diakon geweiht

, Bistum Münster, Kreisdekanat Kleve

Der Gedanke, Diakon zu werden, kam Ludger Broeckmann auf dem Fahrrad. Genau kann er sich noch an den Moment erinnern, als er nach einem Gottesdienst auf dem alten Bahndamm der Boxteler Bahn, auf dem Weg von Uedemerbruch zurück in seine Heimatgemeinde Uedem, unterwegs war. „Der Gedanke ließ mich nicht mehr los. Über ein halbes Jahr hat es dann noch gedauert, in dem ich mich informiert und intensiv mit dem Thema beschäftigt habe, bevor ich mich dann beim Bistum für die Ausbildung zum Diakon beworben habe“, erzählt der 59-Jährige. 

Ludger Broeckmann freut sich auf seine Weihe am 17. November in Münster. Er wird als Diakon Seelsorger in seiner Heimatpfarrei St. Franziskus Uedem.

© Bistum Münster

Seither sind mehr als vier Jahre vergangen, in denen der stellvertretende Kaufmännische Direktor des St.-Clemens-Hospitals in Geldern nicht nur Theologie studierte, sondern auch viele Wochenenden in Münster verbracht hat, wo er gemeinsam mit acht Männern auf die Weihe zum Diakon vorbereitet wurde. Auf diesem Weg hat ihn seine Frau Anne stets begleitet. „Wenn die Familie nicht dahinter steht und es mitträgt, kann es nicht funktionieren“, sagt der Vater von drei erwachsenen Kindern. Und Anne Broeckmann betont: „Ich wollte schon wissen, was bei der Ausbildung passiert und warum mein Mann so viel Zeit dafür investiert.“ Das, was das Ehepaar erlebt hat, hat beide nachhaltig beeindruckt. 

„Der Austausch mit meiner Familie ist mir wichtig“, sagt Broeckmann und ergänzt: „Die Ausbildung macht schon etwas mit einem, allein das Studium ist ein großer Kontrast zur Arbeit. Die vier Jahre haben Spaß gemacht und den Horizont erweitert, aber sie waren auch sehr intensiv.“ Wie er die Weihe am 17. November erleben wird, bei der er sich unter anderem flach auf den Boden legen muss, das kann sich Broeckmann noch nicht ausmalen. „Sachlich und nüchtern weiß ich, was auf mich zukommt. Aber wenn es soweit ist, wird es wahrscheinlich ein sehr emotionaler Moment für mich und die anderen Weihekandidaten sein“, sagt er.

Weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist Broeckmann für seine Liebe zur Musik. Seit vielen Jahren leitet er, mittlerweile mit Unterstützung seiner Tochter, das Jugendorchester in Uedem. Zudem engagiert er sich im Kirchenvorstand, ist Mitglied des Pfarreiteams und auch Teil des Koordinierungsteams für den neuen Pastoralen Raum. „Außerdem habe ich eine Familie und bin voll berufstätig, das wird Einfluss auf meine Möglichkeiten als Diakon haben“, ist er sich bewusst. Gerade spontane Dienste wie etwa Trauergespräche seien wahrscheinlich kaum möglich. Denn als Diakon darf er nicht nur Ehen schließen, sondern auch taufen, Beerdigungen leiten und im Gottesdienst predigen.

Nach der Weihe möchte er als Diakon vor allen Dingen Ansprechpartner für die Menschen in seiner Heimatpfarrei St. Franziskus Uedem und bei der Arbeit sein. „Der Dienst am Altar ist nicht mein primäres Ziel, gehört aber sicherlich auch dazu“, sagt Broeckmann. „Vor allen Dingen möchte ich als Diakon eine Sprache sprechen, die die Menschen verstehen“, betonte er. 

Christian Breuer