Menschen aus 94 Nationen nutzten Schwangerschaftberatung der Caritas
In der Schwangerschaftsberatung der Caritas trifft sich die Welt. Deutlich gewachsen ist die Zahl der Ratsuchenden mit Migrationshintergrund um fünf auf 39 Prozent im vergangenen Jahr.
94 Herkunftsnationen haben die Caritas-Beraterinnen in der jetzt vorliegenden Jahresstatistik für das Bistum Münster registriert. "Manchmal geht es nur mit Händen und Füßen", beschreibt Anne Ruhe, Fachreferentin im Diözesancaritasverband Münster, das Sprachwirrwarr. Kaum weniger kompliziert sind allerdings die neuen Fragen, die sich ergeben aus den komplizierten Regelungen des Ausländerrechts zum unterschiedlichen Aufenthaltsstatus.
Die Gesamtzahl der Frauen in den Beratungsstellen, die vor allem in Trägerschaft des Caritas-Fachverbandes Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) sind, blieb mit 8.442 praktisch konstant. Knapp 6.000 suchten dabei zum ersten Mal Hilfe bei den Beraterinnen. Da die Flüchtlinge erst in der zweiten Jahreshälfte in großer Zahl nach Deutschland kamen, Kann laut Ruhe im aktuellen Jahr noch mit einem weiteren Anstieg gerechnet werden.
Die Hauptsorge der Ratsuchenden ist unverändert ihr finanzielles Auskommen. Knapp 60 Prozent nennen dies als Grund für ihr Kommen, gefolgt von Wohnungsproblemen. Entsprechend wichtig sind die finanziellen Zuwendungen, die die Beraterinnen aus verschiedenen Töpfen organisieren können. Fast 1,6 Millionen Euro bewilligte im zurückliegenden Jahr die Bundessstiftung Mutter und Kind, im Durchschnitt gut 500 Euro pro Antrag. Hinzu kamen über 1,4 Millionen Euro aus dem Bischofsfonds und der Bischof-Heinrich-Tenhumberg-Stiftung des Bistums Münster. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 335 Anträge mehr gestellt, davon 200 an den Bischofsfonds, der dafür noch einmal aufgestockt wurde.
Die Schwangerschaftsberaterinnen arbeiten für die umfassende Lösung der an sie herangetragenen Probleme eng mit weiteren Diensten der Caritas und anderer Wohlfahrtsverbände zusammen. Zudem können sie in vielen Orten Frühe Hilfen in verschiedener Form anbieten, um die jungen Eltern zu entlasten.
Bildunterschrift: Hilfe bieten die Schwangerschaftsberatungsstellen auch nach der Geburt an. Mütter kommen gerne mit ihren Kindern in die Gruppenangebote.
Text: Harald Westbeld Caritas / 12.07.16
Kontakt: presse[at]caritas-muenster.de
Foto: Ingrid Nagel/SkF Wesel