Messdienergemeinschaft aus St. Ida Herzfeld gewinnt ,Halleluja-Cup‘

Wo wird schon Händels ,Halleluja‘ als Triumpfmarsch für den Gewinner eines Fußballturniers gespielt? Selbstverständlich dort, wo zuvor Messdienerinnen und Messdiener um den Titel der besten Ministrantenmannschaft im Bistum Münster gekickt haben.

Jubelnd rissen die Sieger von der Messdienergemeinschaft aus St. Ida Herzfeld am 12. September gegen 16 Uhr die Arme in die Luft, die mitgereisten Anhänger umarmten die erfolgreichen Fußballhelden, und der Trainer freute sich mit seinen Spielern über den Sieg. Im Schatten des Evonik-Werkes am Badeweiher in Marl traten 16 Mannschaften an, um in zweimal zehn Minuten-Kicks den Sieger des erstmalig im Bistum Münster ausgerichteten ,Halleluja-Cups‘ zu ermitteln. 160 Spielerinnen und Spieler aus allen Kreisdekanaten des nordrhein-westfälischen Bistumsteils waren mit viel Herzblut angetreten.

"Erstaunlich ist, wie fair die Beteiligten miteinander umgegangen sind", freute sich Christian Wacker. Er ist im Bistum Münster zuständig für die Messdienerarbeit und gehörte zu den Organisatoren des Turniers. Auch die Schiedsrichter seien begeistert gewesen, wie wenig ruppig es auf dem grünen Rasen zuging.

Das hieß allerdings nicht, dass die Kicker nicht auch einmal ordentlich hinlangten, wenn es erforderlich war. Es bedeutete auch nicht, dass sie Schiedsrichterleistungen immer kritiklos hinnahmen oder ihnen nicht mal ein Schimpfwort nach einer verpassten Chance über die Lippen kam – Messdiener sind eben auch keine Heiligen. Jedoch blieben sie jederzeit fair.

Wacker dankte dem Sponsor der Veranstaltung der Firma Evonik für die tolle Unterstützung. "Die Zusammenarbeit von Kirche und Wirtschaft hat hervorragend funktioniert", sagte er.

In spannenden Halbfinalspielen setzten sich die Teams aus dem westfälischen Lippetal-Herzfeld und aus dem niederrheinischen Hamminkeln-Marienthal gegen ihre Gegner aus Recklinghausen und Haldern durch. Danach ging es im Endspiel mit viel Leidenschaft zur Sache.

Angefeuert von den eigenen Fans und den Spielern, die zuvor ihre Gegner gewesen waren, entwickelte sich ein munteres Spiel, das die fußballerisch überlegene Mannschaft der Messdienergemeinschaft aus St. Ida Herzfeld schließlich mit 2:0 für sich entschied. St. Maria Himmelfahrt aus Marienthal hatte trotz großem Kampf das Nachsehen und haderte am Ende ein wenig damit, dass die eigene Taktik nicht aufgegangen war. "Wir wollten ein Elfmeterschießen erzwingen, das ist uns nicht gelungen", zeigte sich Malte Kalinowski als fairer Verlierer. Mitten im Jubel der Sieger bedankte sich Lina Luhmann aus Herzfeld als erstes bei den Organisatoren des Turniers: "Wir freuen uns total. Das hat richtig Spaß gemacht. Die Veranstaltung war ganz toll geplant." Wenn sie die Fußballschuhe nicht für die Ministranten schnürt, rennt die 18-Jährige übrigens in der Landesliga erfolgreich dem runden Leder hinterher.

Im Vorfeld der Veranstaltung hatten Bischof Dr. Felix Genn und der Vorstandsvorsitzende von Evonik, Dr. Klaus Engel, bereits deutlich gemacht, worum es beim ,Halleluja-Cup‘ geht. "Hier steht nicht der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund, es sollen Freundschaftsspiele zwischen den Teams sein." Dass diese Botschaft angekommen war, zeigte auch das gemeinsame Jubeln und Feiern am Ende des Turniers. Dem Siegestaumel wollte der Standortleiter des Evonik-Chemieparks Marl, Prof. Dr. Walter Tötsch, dann auch nicht im Wege stehen. Er fasste sich kurz mit seinen Worten bei der Übergabe der Siegestrophäen und Preise: "Ihr habt heute schon so lange hier gekämpft und gespielt, da wollt ihr jetzt auch schnell feiern." Neben den Pokalen gab es noch einen besonderen Preis für alle Beteiligten. Alle Mitspieler erhielten Sitzplatzkarten für ein Heimspiel des von Evonik gesponserten Bundesligaclubs Borussia Dortmund. Für das Siegerteam gab es sogar Tickets für den VIP-Bereich im Dortmunder Stadion.

Dass es sich um ein Messdienerturnier handelte, merkten die Besucher übrigens nicht nur an dem fairen Umgang miteinander, an der Begrüßung durch Weihbischof Dr. Christoph Hegge und am Halleluja zur Siegesfeier. Als alle Pokale vergeben, alle Fotos gemacht und alle Spieler in den Umkleidekabinen waren, fing es an, in Strömen zu regnen. "Das hat der Petrus gut gemacht", freute sich am Ende auch Wacker über den himmlischen Beistand.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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