Pallottiner in Münster übernehmen Klosterfürbitte im August

, Stadtdekanat Münster

Lange Klostergänge und alte Räume mit hohen Decken sucht man in der Kommunität der Pallottinerbrüder Rainer Autsch und Matthias Terhorst vergebens. In einer Wohnung in der Frauenstraße, zwischen St.-Paulus-Dom und Schloss, leben die beiden Männer in einer WG. Ihr Tagesablauf ist grundverschieden, doch der gemeinsame Start am Morgen mit der Laudes, dem Stundengebet um 6.30 Uhr, ist gesetzt. Im August kommen zu den Anliegen, die Pater Autsch und Bruder Matthias in dieses Gebet mitnehmen, weitere hinzu: Die Pallottinerbrüder übernehmen die Klosterfürbitte des Internet-Seelsorge-Portals www.haus-der-seelsorge.de im Bistum Münster.

Die Pallottinerbrüder Pater Rainer Autsch (links) und Bruder Matthias Terhorst übernehmen im Monat August die Klosterfürbitte des Bistums Münster.

© Bistum Münster

Der Einsatz für die Menschen steht für die Gemeinschaft der weltweit rund 2.500 Pallottiner an erster Stelle. „Unser Platz ist mitten im Leben“, erklärt Bruder Matthias. 1846 gründete der Römer Vinzenz Pallotti eine Gemeinschaft von Weltpriestern und Laienbrüdern, die im Volksmund Pallottiner genannt wird, nachdem er bereits 1835 eine weltumfassende, apostolische Bewegung ins Leben gerufen hatte, das sogenannte „Katholische Apostolat“. Nah bei den Menschen sein und durch das Leben, Tun und Beten Gott zur Sprache bringen – das war die Idee von Pallotti, die die Gemeinschaft bis heute als ihren Auftrag versteht. „Es gibt nichts, was die Pallottiner nicht machen“, betont Pater Autsch, denn – so der Gedanke des Gründers – jeder und jede hat von Gott eine eigene, persönliche Berufung erhalten. Weil davon auch der Einsatzort abhängt, leben Bruder Matthias und Pater Autsch zwar zu zweit, bilden aber mit drei weiteren Pallottinern – einer in Ahlen und zwei im Sauerland – die Kommunität Westfalen.

Pater Autsch ist promovierter Kirchenrechtler und leitet als Offizial das Kirchengericht im Bistum Münster. Zusätzlich verstärkt der 41-Jährige das Seelsorgeteam der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser. Das konkrete Tun werde vom Gebet begleitet und ergänzt, sagt er. „Gerade in der Gemeinde werden in Gesprächen immer wieder Anliegen an mich herangetragen, die ich mitnehme ins Gebet.“ 

Ähnlich geht es Bruder Matthias, der das Gebet als „Ankersetzen im Alltag“ bezeichnet. Der 42-Jährige ist Lehrer für Sport und Religion sowie Schulseelsorger am St.-Franziskus-Berufskolleg in Hamm. „Kurz vor den Sommerferien hatte eine Schülerin einen schweren Verkehrsunfall. Ihr Klassenlehrer hat mich gebeten, sie im Gebet zu begleiten“, nennt Bruder Matthias ein aktuelles Beispiel. Fragen zulassen, das ist dem Pädagogen und Seelsorger im Umgang mit den jungen Menschen wichtig. „Und wenn man darüber ins Gespräch kommt, unabhängig von innerkirchlichen Diskussionen oder dem medialen Bild der katholischen Kirche, dann entwickeln sich gute Gespräche“, weiß er aus Erfahrung. 

Wer den beiden Pallottinern im August seine ganz persönliche Bitte anvertrauen möchte, kann dies hier tun. Weitere Informationen zu der Gemeinschaft gibt es auf www.pallottiner.org

Ann-Christin Ladermann