„Seit vielen Jahren engagieren Sie sich leidenschaftlich und in ganz besonderer Weise für einen lebendigen und gelebten Glauben“, beschrieb Hegge die 76-Jährige: „Sie tun dies mit Beharrlichkeit im Sinne von Kontinuität und ,am Ball bleiben‘.“ Gertrud Roth sei eine Teamplayerin und zeichne sich durch große Freundlichkeit und einen sensiblen Blick für andere Menschen aus, betonte der Weihbischof weiter.
Die Geehrte übernehme Aufgaben auf Orts-, Dekanats- und Bistumsebene. Hegge verzichtete aus Zeitgründen darauf, Roths sämtliche Projekte aufzuzählen. Einige nannte er beispielhaft. So initiierte Roth im Borkener kfd-Kreisdekanatsteam 2006 die monatlichen Wortgottesdienste von Frauen für Frauen unter dem Titel „Obdach für die Seele“. Seit 2021 ist sie ehrenamtliche geistliche Leiterin in der kfd-Region Ahaus-Vreden und organisiert unter anderem Besinnungswochen auf Wangerooge. 2003 gründete die Stadtlohnerin zudem das kfd-Trauercafé „Lichtblick“ als offenes Angebot für Frauen und Männer. „Dienst am Nächsten, das ist Ihnen eine Herzensangelegenheit“, wandte sich der Weihbischof an Gertrud Roth.
Lange, bevor die Politik das Thema für sich entdeckte, und lange vor der Bewegung „Fridays for future“ habe die Stadtlohnerin außerdem Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung übernommen und dazu Aktionen gestartet. „Glaubwürdig Christsein bedeutet für Sie, dass sich der persönliche Glaube mit dem eigenen Leben verbindet und Hand und Fuß bekommt“, fasste der Weihbischof zusammen. In den abschließenden Dank schloss er Gertrud Roths Ehemann und die drei Kinder mit ihren Familien ein, die ihr immer den Rücken gestärkt und freigehalten hätten.
„Gertruds Tag muss mehr als 24 Stunden haben“, zeigte sich Judith Everding mit einem Schmunzeln überzeugt. Die kfd-Diözesanvorsitzende zollte der Geehrten ihren höchsten Respekt für ihr ausdauerndes und eindrucksvolles Engagement.
Vor der Verleihung hatte sich Gertrud Roth mit den übrigen Gästen, darunter Vertreterinnen der kfd, zu einer kurzen Andacht in der Marienkapelle des Domes getroffen.
Gudrun Niewöhner