„Für die Region und den Kreis Borken ist die Burg bereits eine großartige Sehenswürdigkeit, aber ich denke, dieser Ort ist auch eine ‚Glaubenswürdigkeit‘, wo Jugendliche ihren Glauben und ihre Persönlichkeit erleben und entwickeln können“, sagt der Burgkaplan, der im Mai vergangenen Jahres seine Stelle angetreten hat. Dafür möchte er Gebetsabende und digitale Treffen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem näheren und weiteren Umkreis anbieten. Bei den Gottesdiensten in der Burgkapelle sollen die Jugendlichen nach Möglichkeit unter sich bleiben können: „Dann öffnen sie sich anders und trauen sich mehr“, diese Erfahrung hat Ralf Meyer immer wieder bei Gottesdiensten speziell für diese Altersgruppe gemacht.
Dass dies nicht jedem gefallen wird, dessen ist sich der junge Priester durchaus bewusst. Er möchte niemanden verprellen und schon gar nicht davon abhalten, eine Messe auf der Burg mitzufeiern, dennoch: „Es wäre einfach schön, wenn es gerade auf der Jugendburg einen Gottesdienst gibt, der gezielt für die Jugendlichen ist und ihnen einen dafür passenden Raum öffnet.“ Schließlich biete die Kirche auch anderen Zielgruppen ähnlich „exklusive“ Gottesdienste.
Als Vorbild für weitere konzeptionelle Ideen hat Meyer den Synodalen Weg der Deutschen Bischofskonferenz im Hinterkopf. Dort diskutieren Verantwortliche sowie Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Kirche über aktuelle kirchenpolitische Themen: „Ich möchte Gruppen bilden, die sich lokal und digital treffen, um sich über Gott und ihren Glauben auszutauschen.“ Wer sich an diesem Prozess beteiligen möchte, kann sich ab der kommenden Woche über die Internet-, Facebook- oder Instagramseiten der Jugendburg informieren und sich zu den Terminen im Februar und März anmelden.
Gudrun Niewöhner