Seit 50 Jahren leiten Prämonstratenser die Pfarrei in Cappenberg

, Kreisdekanat Coesfeld

Seit 50 Jahren stellen die Prämonstratenser der Duisburger Abtei Hamborn den Pfarrer in der Stiftskirche in Cappenberg und der St.-Antonius-Kapelle in Langern. Mit Pater Dominik Kitta engagiert sich inzwischen der neunte Ordensmann in der Seelsorge der Pfarrei St. Johannes Evangelist. „1121 war das Stift Cappenberg die erste Niederlassung des damals jungen Ordens der Prämonstratenser. 1803 wurde das Kloster aufgehoben. Pater Isfried Liebermann war 1974 unser erster Ordensbruder, der in Cappenberg als Pfarrer tätig war“, berichtet Pater Dominik von den Anfängen, die auf eine Initiative des damaligen Bischofs Heinrich Tenhumberg und des Bistumspfarrer Eduard Palm zurückgehen. Neben den Pfarrern haben sich über diese Zeit zudem zwei Pensionäre in die Seelsorge eingebracht. 

„Es ist ein großes Glück für uns, dass wir immer einen eigenen Pfarrer gehabt haben“, freut sich Monika Löchter. Die 76-Jährige engagiert sich seit 48 Jahren als Organistin in der Pfarrei, die 1.100 Katholiken zählt. Sie hat alle Prämonstratenser kennengelernt. „Von Pater Isfried sind wir getraut worden. Die Abtei Hamborn war damals für niemanden ein Begriff. Erst mit dem zweiten Pfarrer, Pater Gottfried Menne, hat der Austausch begonnen, der bis heute lebendig ist“, erzählt sie. Inzwischen gibt es viele Anknüpfungspunkte zwischen Hamborn und Cappenberg wie zum Beispiel die Ghana-Aktion. „Ebenso können wir an Festtagen wie das Gottfried-Fest im Januar oder zu besonderen Anlässen wie die Altarweihe in der renovierten Stiftskirche viele Gäste begrüßen, darunter auch Bischöfe und Äbte“, berichtet Pater Dominik. 

Monika Löchter und Pater Dominik Kitta stehten vor einer Wand, an der viele Fotos aufgehängt sind.

Monika Löchter und Pater Dominik Kitta schauen sich im Pfarrhaus die Fotos der Prämonstratenser an, die sich in Cappenberg engagiert haben – so wie das des heutigen Abts Albert Dölken, der auch zwei Jahre in der Stiftskirche tätig war.

© Bistum Münster

Im Schnitt waren die einzelnen Pfarrer fünf bis sechs Jahre in der Pfarrei aktiv. „Es war jedes Mal eine neue Periode in der Gemeindearbeit, wenn es einen Wechsel gab. Jeder hat andere Schwerpunkte gesetzt“, berichtet Löchter. Das habe die Gemeinde unterschiedlich geprägt. Pater Philipp Reichling sei beispielsweise ein Liebhaber der modernen Kunst gewesen. „Er hat besondere Ausstellungen nach Cappenberg geholt“, erinnert sich Löchter gern. Insgesamt sei die Pfarrei etwas Besonderes. „Wir sind durch gute Predigten verwöhnt. Viele Gläubige kommen von auswärts in unsere Gottesdienste“, weiß die Kirchenmusikerin. Natürlich seien die Vorabendmesse am Samstag und das Hochamt am Sonntag wie in vielen Gemeinden nicht mehr so gut besucht wie früher. „Aber zwischen 120 und 150 Gläubige begrüßen wir am Wochenende“, nennt Pater Dominik eine Zahl. 

Eine Besonderheit in der Pfarrei stelle die Konstellation der Beteiligten dar. „Die Stiftskirche gehört dem Land Nordrhein-Westfalen, aber wir sind eine Pfarrei des Bistums Münster. Zudem steht sie auf dem Gelände des Grafen von Kanitz, der uns sehr verbunden ist“, erklärt der Ordensmann. Er betont, dass es dem Hamborner Konvent ein Anliegen sei, diese Pfarrstelle zu besetzen, „solange es für uns möglich ist“. 

Anlässlich des runden Jubiläums treffen sich am Mittwoch, 1. Mai, 15 Mitbrüder der Abtei Hamborn in Cappenberg zu ihrem Kapitelstag. Nach einer Maiandacht um 14.30 Uhr in der Stiftskirche geht es in den gelben Saal ins Schloss zu einem Nachmittag der Begegnung unter dem Motto „Klönen und Dönekes“. „50 Jahre ist schließlich nicht nichts“, sagt Pater Dominik lachend und freut sich auf viele Besucherinnen und Besucher.

Michaela Kiepe