Präventionsfachkraft für Steinfurt, Borken, Coesfeld und Recklinghausen

Yonne Rutz freut sich über viele Mails und Anrufe: "Je früher die Pfarreien Kontakt zu mir aufnehmen, desto besser." Schließlich geht es bei ihrer Arbeit um ein wichtiges Thema: den Schutz von Menschen, die sich kirchlichen Einrichtungen anvertrauen, vor sexualisierter Gewalt.

Die 27-jährige Sozialpädagogin ist seit Anfang April regionale Präventionsfachkraft im Bistum Münster und zuständig für die Kreisdekanate Steinfurt, Borken, Coesfeld und Recklinghausen. Einige Pfarreien aus ihrem großen Einzugsbereich haben sich bereits gemeldet und um Unterstützung gebeten. Das Bistum Münster hat seine Einrichtungen verpflichtet, ein Institutionelles Schutzkonzept (ISK) zu erstellen, das bis 2018 fertig sein soll. Wer dazu Fragen hat oder eine Beratung braucht, der kann sich an Yvonne Rutz oder – in den übrigen Bistumsregionen – an eine ihrer beiden Kolleginnen wenden.

Die drei Frauen werden, so sieht es die "Ordnung zur Prävention von sexuellem Missbrauch" vor, den Trägern katholischer Einrichtungen, besonders den Pfarreien, bei der Umsetzung des Schutzkonzeptes helfen. Inhalte sind vor allem die kontinuierliche und systematische Aus- und Fortbildung, der verlässliche Beschwerdeweg und ein Verhaltenscodex. Erklärtes Ziel ist es, die Schulungsarbeit des Bistums konsequent fortzusetzen und einen Prozess der Sensibilisierung und Auseinandersetzung zu Fragen des Kinderschutzes vor Ort weiterzuführen.

Damit dies in der Praxis gelingen kann, steht Yvonne Rutz als Ansprechpartnerin bereit. Berufliche Erfahrungen hat die Sozialpädagogin zuvor bei der Arbeit mit Jugendlichen im Alexianer Martinistift in Nottuln und als Kontaktperson für Freiwillige Soziale Dienste (FSD) im Bistum Münster gesammelt.
Wie viel und welche Unterstützung eine Pfarrei einfordert, entscheidet jede für sich. Yvonne Rutz geht davon aus, dass die Voraussetzungen sehr unterschiedlich sein werden: "Aber egal, wie der Stand vor Ort ist, gemeinsam werden wir weiterkommen." Die Präventionsfachkraft informiert, berät und steht auch bei Fragen zur Methodik unterstützend zur Seite. Sie wird die kirchlichen Gremien und Gruppen in den vier Kreisdekanaten zum Thema institutionelles Schutzkonzept professionell begleiten: "Wichtig ist, dass wir die Haupt- und Ehrenamtlichen schulen und alle ins Boot holen."

Yvonne Rutz ist per Email an rutz-y[at]bistum-muenster.de zu erreichen. Weitere Informationen zu diesem Thema gibt es im Internet unter www.praevention-im-bistum-muenster.de.

Stichwort "sexualisierte Gewalt"
Für den Begriff der "sexualisierten Gewalt" gibt es zurzeit noch keine allgemeingültige Definition. Stets handelt es sich um die Ausnutzung eines Machtgefälles aufgrund von Geschlecht, Alter, körperlicher Überlegenheit, Herkunft und sozialem Status. Dabei verfügt die überlegene Person über die größere Macht oder Autorität, die es ihr gestattet, den Ablauf eines sozialen Kontaktes einseitig in ihrem Interesse zu gestalten. Die Betroffenen sind aufgrund des bestehenden Machtgefälles meist nicht in der Lage, ohne Unterstützung von außen für ihr Recht auf seelische und körperliche Unversehrtheit und ihr Recht auf Hilfe wirksam einzutreten.

Bildunterschrift: Yvonne Rutz ist als regionale Präventionsfachkraft Ansprechpartnerin in den Pfarreien der Kreisdekanate Steinfurt, Borken, Coesfeld und Recklinghausen.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 21.04.16
Foto: Gudrun Niewöhner
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de