„Ich wollte nach dem Abitur etwas sinnvolles machen und habe aus dem Freundeskreis von der Möglichkeit erfahren, diesen Dienst über das Bistum zu leisten“, berichtet Schulte. Auf ihre Bewerbung erhielt sie eine Zusage. „Die Vorbereitung und die Projekte haben mich überzeugt“, sagt sie und fügt noch hinzu: „Anfangs hatte ich einige Bedenken, denn ich bin kirchlich nicht engagiert. Aber ich habe mich aufgenommen gefühlt und meine Sorgen wurden mir auch genommen.“ Vor allem die Berichte von ehemaligen Freiwilligen hätten sie bestärkt, sich auf den Weg zu machen. Bei Vorbereitungstreffen und mehrtägigen Seminaren in Münster und Berlin hat sie sich gemeinsam weiteren 25 Bistumsfreiwilligen intensiv auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet. „Ich bin froh, dass die Corona-Pandemie diese Möglichkeit wieder zulässt“, gibt sie zu.
Schulte freut sich darauf, eine neue Kultur, andere Menschen und ein neues Klima kennenzu-lernen. Ebenso möchte sie nach zwölf Jahren Schule, dem Alltag, der bis dahin sehr leis-tungsorientiert geprägt war, einen anderen Schwerpunkt geben. Doch eines wird bleiben: die Schule. Sie wird gemeinsam mit einer weiteren Freiwilligen, Judith Hoffmeister aus Sen-denhorst, das Schulprojekt „Ewaldi Children Education Fund“ unterstützen, das Kindern eine Schulbildung ermöglicht, die aus sozial schwachen Verhältnissen stammen oder Waisen sind. „In dem Projekt mit Internat und Schule gibt es viele Möglichkeiten. Wir können uns in der Betreuung, im Unterricht oder in der Nachhilfe engagieren“, berichtet sie. Aber auch Frei-zeitangebote seien gefragt. „Die Kinder und Jugendlichen spielen zum Beispiel sehr gern Volleyball“, hat sie von den ehemaligen Freiwilligen erfahren. Kein Problem für die sportbe-geisterte Halternerin, die gern joggen und schwimmen geht und im Verein tanzt.
Insgesamt seien die Gespräche mit den Vorgängerinnen und Vorgängern sehr hilfreich gewesen. „Sie haben berichtet, was sie gemacht und was sie empfunden haben. Es gab auch hilfreiche Tipps. So ist es zum Beispiel sinnvoll, einen Schlafsack und kleine Gastgeschenke mitzunehmen“, erzählt Schulte.
Auch wenn bis zum Abflug Anfang August noch etwas Zeit bleibt, weiß die 18-Jährige schon, dass sie auf jeden Fall Fotos in ihren Koffer packen möchte, um ihr Zimmer in Lukumbi persönlich zu gestalten und ein Gefühl von Heimat zu erhalten. „Aber ich nehme auch ein Tagebuch mit. Denn ich mag es, meine Erlebnisse aufzuschreiben und so zu reflektieren“, verrät sie.
Momentan ist es ihr wichtig, viel Zeit mit ihren Eltern und den beiden Geschwistern zu verbringen. „Aber sie werden mich wahrscheinlich in den Osterferien besuchen“, freut sie sich. Doch insgesamt gehe sie sehr positiv in das Auslandsjahr, „denn ich versuche die meisten Sachen optimistisch anzugehen.“
Informationen zum Freiwilligendienst im Bistum Münster gibt es hier.
Michaela Kiepe