Schwester Felicitas Lindenbuß ist Missionarin in Australien
"Für mich gibt es keine wirkliche Rente. Ich helfe, solange es geht." Das sagt Schwester Felicitas Lindenbuß.
Die 82-Jährige aus Weseke im Kreis Borken arbeitet seit 1968 Jahren als Missionarin in Australien, rund 15.000 Kilometer von ihrer Heimat entfernt.
In Weseke wuchs sie mit sieben Geschwistern auf einem Bauernhof auf. Nun ist sie für zwei Monate in ihre Heimat zurückgekehrt, ehe sie sich dann wieder auf den Weg nach Cairns in Queensland, im Norden Australien, machen wird. Dort kümmert sie sich um die Bewohner in einem Pflegeheim.
Als junge Frau arbeitete Sr. Felicitas als Haushälterin. Doch, so erinnert sie sich: "Ich wollte schon früh Missionsschwester werden". Im Januar 1957 besuchte sie erstmals das Mutterhaus der Gemeinschaft der Steyler-Missionsschwestern in Steyl, einem Stadtteil von Venlo in den Niederlanden. Die Steyler Missionarinnen sind eine internationale missionarische Gemeinschaft. Dem Beispiel Jesu Christi folgend, setzen sich die Schwestern besonders dort für das Leben ein, wo es bedroht oder unterdrückt ist.
Die Gemeinschaft wurde 1899 vom Priester und 2001 in Rom seliggesprochenen Arnold Janssen gegründet. Von Steyl aus breitete sich die Gemeinschaft rasch aus. Zahlreiche Niederlassungen in Ländern wie Argentinien, Togo und Papua Neuguinea wurden gegründet.
Der missionarische Dienst der Schwestern vollzog sich anfangs hauptsächlich in Institutionen des Erziehungs- und Gesundheitswesens. Später kamen Aufgaben in pastoralen und sozial-karitativen Bereichen hinzu. Heute stammen mehr als die Hälfte der rund 3.300 Steyler Missionsschwestern aus den Ländern des Südens. Die Schwestern kommen aktuell aus über 40 Nationalitäten – in etwa ebenso vielen Ländern ist der Orden präsent.
Nachdem Schwester Felicitas den ersten Kontakt mit dem Orden hatte, ging, wie sie sich weiter erinnert "alles ganz schnell". Schon zwei Monate später, am 19. März 1957 trat sie in die Ordensgemeinschaft ein. Ihre Familie und Freunde akzeptierten die Entscheidung der damals 35-Jährigen. Ihre Ewige Profess, mit der sie sich für immer an den Orden band, legte sie 1965 ab. "Damit erklärte ich mich auch bereit, mich dorthin senden zu lassen, wo ich am Aufbau des Reiches Gottes mitwirken kann", sagt Schwester Felicitas.
Und das bedeutete dann für Schwester Felicitas: auf geht’s ans andere Ende der Welt. Sie wurde nach Australien geschickt, wo sie erst in Brisbane in einem Schwesternheim arbeite, ehe es nach Melbourne ging. "In einem Altenheim war ich dort sechs Jahre für die Bewohner da – das hat mir sehr viel Freude gemacht, hat mich erfüllt und bereichert."
Auch in den Jahren danach stand die Sorge um alte und kranke Menschen im Zentrum des Dienstes von Schwester Felicitas. Nun war sie nicht mehr fest in nur einem Haus tätig, sondern besuchte die Menschen in verschiedenen Altenheimen. "Ich kann die Menschen natürlich nicht pflegerisch betreuen, aber sie zu besuchen und einfach nur für sie da zu sein, scheint mir auch ein wichtiger Dienst zu sein", sagt die Missionsschwester.
Und damit wird sie auch in Cairns weitermachen, wenn es demnächst wieder zurück in ihre zweite Heimat geht: "Ich bin auch weiter gerne für alle Menschen da, die meine Hilfe brauchen können", sagt sie.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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