Sechs weitere Betroffene melden sich nach Bericht über Missbrauchsvorwürfe

, Kreisdekanat Recklinghausen

Im Fall des 1991 verstorbenen Priesters, der von 1970 bis 1980 als Studiendirektor am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Kleve tätig war, haben sich nach der Berichterstattung über den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern sechs weitere Betroffene beim Bistum Münster gemeldet. Von den sechs Fällen soll sich einer in einer Schule in Brilon ereignet haben, an der der Priester vor seiner Zeit in Kleve tätig war. Die Meldung hat auch das Erzbistum Paderborn erhalten.

Peter Frings

Peter Frings, Interventionsbeauftragter im Bistum Münster

© Bistum Münster

Nach Gesprächen mit den Betroffenen geht der Interventionsbeauftragte des Bistums Münster, Peter Frings, davon aus, dass es noch mehr Fälle grenzverletzenden Verhaltens und sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern durch den beschuldigten Priester gab. Die Taten ereigneten sich demnach sowohl im Umfeld der Schule als auch der Pfarrei, in der er tätig war. Der beschuldigte Priester war seit 1971 auch als Seelsorger in Reichswalde eingesetzt und war von 1980 bis 1988 Pfarrverwalter in Keeken und Bimmen.

Nach der Berichterstattung wurden im Internet Abschriften von Briefen einer ehemaligen Schulsekretärin veröffentlicht. Kopien dieser Abschriften hat auch Frings erhalten, der sie an die Staatsanwaltschaft Kleve weitergeleitet hat, falls dort Ermittlungen aufgenommen werden.

Der 1991 verstorbene Priester ist im sogenannten Priesterrondell auf dem städtischen Friedhof in Kleve beigesetzt, die Liegezeit ist mittlerweile abgelaufen. Man habe sich, betont Frings, bewusst dagegen entschieden, die Grabplatte schon vor Veröffentlichung der Vorwürfe entfernen zu lassen. Vielmehr habe die Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in Abstimmung mit der Stadt Kleve nun die Möglichkeit, über den Umgang mit dem Grab zu entscheiden.

Weiterhin können sich ehemalige Lehrerinnen und Lehrer, ebenso wie weitere Betroffene oder andere Menschen, die Angaben machen möchten, direkt an den Interventionsbeauftragten Peter Frings, Telefon 0251 4956031, E-Mail: oder an die Ansprechpersonen bei Fällen sexuellen Missbrauch wenden. Alle Kontaktdaten sind auf der Internetseite des Bistums zum sexuellen Missbrauch zu finden: www.bistum-muenster.de/sexueller_missbrauch.

Sollte es weitere Betroffene aus dem Raum des Erzbistums Paderborn geben, bittet das Erzbistum um Meldung beim Interventionsbeauftragten oder bei den unabhängigen Ansprechpersonen. Alle Ansprechpersonen aus dem Erzbistum Paderborn finden sich hier: www.erzbistum-paderborn.de/beratung-hilfe/hilfe-bei-missbrauch/.