Sommerfest in Haus Früchting

Erstmals war Weihbischof Dr. Christoph Hegge am Sonntag, 24. August 2014, in Haus Früchting, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen in der Vredener Bauerschaft Ellewick:

"Für mich ist es eine große Freude, hier zu sein". Der Regionalbischof hat dort das Sommerfest besucht und einen Gottesdienst unter freiem Himmel zelebrierte, den fast 500 Menschen mitfeierten.

Messe wie Sommerfest standen unter dem Motto "Hand in Hand", das durch zwei geöffnete, große hölzerne Hände versinnbildlicht wurde, die sich zu ergreifen schienen und in der hauseigenen Werkstatt gefertigt worden waren. Die Hände standen vor dem Altar und riefen in Erinnerung, was Bruder Wolfgang bei der Vorstellung des Mottos beschrieben hatte: Er erinnerte an die Fußballweltmeisterschaft und beschwor den Teamgeist: "Man kann nur gewinnen, wenn man zusammen spielt, wenn alles Hand in Hand geht." Und ein guter Trainer sei wichtig: Den habe man in Jesus Christus.

Die Redewendung "Hand in Hand" nahm der Weihbischof in seiner Predigt näher unter die Lupe und hob das gegenseitige Vertrauen als Voraussetzung hervor. Im Zusammenhang mit dem Evangelium der Speisung der 5.000 sagte er: "Gott macht aus einem ‚Vielzuwenig‘ ein ‚Vielzuviel‘, wenn wir nur Vertrauen haben." Auch die Inklusion sprach Hegge an: Sie stehe im Widerspruch zur Praxis der Abtreibung, die nichts anderes als Exklusion sei. Hegge: "Wir sollten in allem auf Inklusion setzen.

Inklusion leben heißt, allen die Hand reichen." Dass Inklusion in Vreden seit langem vertraut sei und gelinge, konnte Johannes Röring, Bundestagsabgeordneter aus Ellewick, aus eigener Anschauung bestätigen. "Ich bin Nachbar", stellte er sich vor, und als solcher war er zum Sommerfest gekommen.

200 vor allem ehrenamtliche Helfer hatten die Feier organisiert. Beteiligt waren unter anderem die Kolpingfamilie, der Kreuzbund, Freiwillige Feuerwehren und ihre Spielmannszüge, Tanzgruppen, Messdiener und der Jugendchor ‚Si Tacemus‘. Selbstverständlich hatten auch die Wohngruppen von Haus Früchting mitgewirkt, Produkte aus den Werkstätten angeboten und selbst gekochte Marmelade verkauft. Mittags machte die "3. Handicap-Tour" des Caritasverbands mit 20 Rennradfahrern bei Haus Früchting Station, die an diesem Wochenende 420 km durch die Diözese radelte, um zugunsten des Stiftungsfonds Behindertenhilfe der Caritas Geld zu sammeln.

1966 war die Anlage für rund hundert Bewohner direkt neben dem Herz-Jesu-Kloster, das die Brüdergemeinschaft der Canisianer führt, errichtet worden. Außer dem großen Haus in der Bauerschaft unterhält die Einrichtung noch drei Außenwohngruppen in Vreden und Ahaus-Alstätte. Seit 25 Jahren bestehen auch Werkstätten mit unter anderem Elektro-, Holz-, Metall- und Montagebereichen sowie einer Gärtnerei und einer Kreativwerkstatt. Hier arbeiten 165 Menschen aus der ganzen Umgebung. Träger der Wohn- und Arbeitsstätte für Menschen mit Behinderungen ist die Stiftung "Petrus Canisius" der Brüdergemeinschaft der Canisianer. Im Kloster leben noch fünf Clemensschwestern und elf Canisianer, die auch im Haus Früchting tätig sind.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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