Der Eingangsbereich des Familienzentrums St. Agatha Westwall in Dorsten ist stimmungsvoll geschmückt. Dafür sorgen unter anderem Lichterketten und ein großer Adventskranz mit vier roten Kerzen. Die Advents- und Weihnachtszeit wird in dem katholischen Kindergarten immer besonders gestaltet. „Jeden Montag versammeln wir uns mit allen Kindern. Zuerst werden die Kerzen entzündet und anschließend spielen wir ein Stück aus der Weihnachtsgeschichte“, berichtet Leiterin Claudia Jägering.
Gespannt lauschen die 80 Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren dann den Erzieherinnen. Los ging es am ersten Advent mit der Geschichte vom Engel Gabriel, der Maria verkündet, dass sie Gottes Sohn zur Welt bringen wird. Den Abschluss bildet vor Weihnachten die Herbergssuche. „Und wer wissen möchte, wie die Weihnachtsgeschichte weitergeht, ist herzlich in die Kirche eingeladen“, richtet Jägering das Wort an die Kinder. Im neuen Jahr geht es in der Kita natürlich auch weiter. „Die Hirten und die Sternsinger kommen. Das Ende ist dann die Flucht nach Ägypten“, blickt die Leiterin über den Jahreswechsel hinaus.
Auch in den einzelnen Räumen geht es adventlich und weihnachtlich zu. „Jede Gruppe hat ihren Adventskalender, in dem sich Krippenfiguren und Aufgaben befinden. So gestalten wir zusammen den Adventsweg, der Weihnachten in der Krippe endet“, berichtet die 54-Jährige weiter. In einer Gruppe steht bereits ein großer Teil einer Ostheimer-Krippe mit unterschiedlichen Figuren. Ein Sandweg führt in Richtung Stall. Selbst gebastelte Tannen, Baumscheiben und weitere Materialien säumen ihn. Maria und Josef sind noch unterwegs. Der Engel hat seinen Platz bereits auf der Krippe gefunden. „Der Eisbär gehört eigentlich nicht in die Krippe. Er hat sich da nur untergestellt bis das Christkind kommt“, erklärt ein Kind beim Spielen mit den Figuren.
Bildunterschrift oben: In diesem Jahr steht die Krippe „Weihnachtsfrieden“ des Familienzentrums St. Agatha Westwall in der 83. Telgter Krippenkunstausstellung im Museum Religio in Telgte. Foto: Stephan Kube
In der Kita gibt es nicht nur gekaufte, sondern auch selbst gebastelte Krippen. Das hat eine lange Tradition. Bereits 15 Mal hat das Team gemeinsam mit Kindern Krippen erstellt, die Platz in den jährlichen Ausstellungen in Telgte gefunden haben. „Zwei Mal haben wir auch schon einen Preis erhalten“, berichtet Jägering nicht ohne Stolz. Die Initiative, an der Krippenkunst-Ausstellung im Museum Religio teilzunehmen, kam von der inzwischen pensionierten Erzieherin Maria Hellerberg. „Sie hatte davon gelesen. Seit unserer ersten Teilnahme werden wir jedes Jahr angeschrieben und haben uns immer beteiligt“, verrät Jägering und fügt hinzu: „Für die Kinder ist es toll zu wissen, dass ihre Krippe in einem Museum steht. Das ist schon etwas Besonderes.“
Den Mitarbeitenden ist es ein Anliegen, die Kinder auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. „Als katholische Kita legen wir darauf Wert. Aber es muss authentisch sein und von allen mitgetragen werden. Das spüren die Kinder. Ich bin überzeugt, dass sie etwas davon mitnehmen – eben wie in einer Familie“, betont Jägering. Und wenn alle zum Abschluss gemeinsam den Weihnachtsbaum in der St.-Agatha-Kirche geschmückt haben, kann das Fest kommen.
Michaela Kiepe
Info
Die 83. Krippenkunst-Ausstellung im Religio in Telgte steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Weihnachtsfrieden“. Mehr als 100 Krippendarstellungen sind zu sehen. Es gibt ein umfangreiches Begleitprogramm mit Aktionen und Veranstaltungen während der Krippenausstellung, die bis zum 28. Januar geöffnet ist. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter https://www.museum-telgte.de.