© Sarah Stöber

Storytelling rund um den Xantener Dom

, Bistum Münster, Kreisdekanat Wesel

Ein Foto, ein Text und fertig ist ein guter Social-Media-Beitrag – ganz so einfach ist es nicht, denn einen erfolgreichen Social-Media-Inhalt zu produzieren, erfordert ganz schön viel Arbeit.  Das haben am Montag und Dienstag zehn Schülerinnen und Schüler des Städtischen Stiftsgymnasiiums Xanten herausgefunden.

Schüler produzieren spannende Geschichten für Instagram

Für die Außenaufnahmen ließen sich die Schüler nicht vom Regen abhalten.

© Sarah Stöber

Im Rahmen einer Projektwoche durften die Mädchen und Jungen der 8. Klasse den St. Viktor Dom in Xanten und das angrenzende Stiftsmuseum auf ganz neue Art und Weise erkunden. Zwei Tage lang arbeiteten sie im Rahmen eines Storytelling Workshops daran, spannende Geschichten rund um Dom und Museum für die Social-Media-Plattform Instagram aufzubereiten. Unterstützt wurden sie dabei von Johanna Döller, Doktorandin im ‚Seminar für Historische Theologie und ihre Didaktik‘ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Sarah Stöber, Social-Media Redakteurin beim Bistum Münster.

Nach einer Führung durch den St. Viktor Dom und das Stiftsmuseum stand Theorie zum Thema Storytelling - Geschichten erzählen - bei Instagram auf dem Plan: „Die besten Geschichten auf Instagram folgen einer genauen Dramaturgie, verwenden bestimmte stilistische Mittel und arbeiten eine konkrete Kernaussage, ohne viele Details und Fakten, heraus – alles verpackt in eine Emotionen erzeugende Geschichte“ erläuterte Sarah Stöber und fügte hinzu:

„Wichtig ist dabei auch, eine klare und einfache Sprache zu verwenden und alles so zu reduzieren, dass es in ein bis zwei Minuten erzählt ist.“ 

Für die richtige Perspektive war in der Krypta ganzer Körpereinsatz gefragt.

© Sarah Stöber

Nach der Theorie folgte die Praxis. In Kleingruppen machten sich die Mädchen und Jungen an die Recherche ihres zuvor selbstgewählten Themas. Sie planten ein Storyboard und konzeptionierten so detailliert ihre Geschichten. 

Dann ging es endlich mit den Smartphones in den Dom, den Kreuzgang und die Krypta. Dort wurden Moderationen aufgezeichnet, Fotos gemacht und kurze Videoclips gedreht. Ganz schön viel Aufwand für einen kurzen Social-Media-Inhalt, fand auch der 13-jährige Friethjof Benthaus: „Gelernt habe ich, dass hinter Insta-Stories von Influencern sehr viel mehr Arbeit steckt, als man am Anfang denkt. Es ist auf jeden Fall schwieriger, als es am Ende aussieht“. 

Auch die 13-jährige Sophia Selle fand es „eine Herausforderung eine Story zu machen, die Jugendliche in unserem Alter interessiert, die aber trotzdem etwas mit Religion zu tun hat, denn viele interessieren sich nicht mehr für Religion und den Dom.“ 

Doch all die Arbeit hat sich am Ende gelohnt, herausgekommen sind drei Geschichten über die im Dom begrabenen Märtyrer, den Wiederaufbau des Doms nach dem Zweiten Weltkrieg und den Kreuzgang. Alle Geschichten werden auf dem Instagram Kanal ‚Christliches Kulturerbe Xanten‘ veröffentlicht.

Nach zwei Tagen Workshop zogen auch die beiden Referentinnen ein positives Fazit: „Im Rahmen unserer Projekte‚ Teilhabe an christlichem Kulturerbe‘ beschäftigen wir uns intensiv damit, wie wir den Menschen den Xantener Dom und dessen Kulturobjekte kommunikativ nahebringen können. Durch diese zwei Tage konnte ich viel darüber erfahren, wie 13-Jährige den kirchlichen Raum wahrnehmen und welche Themen sie interessieren“ sagte Johanna Döller.

Für Sarah Stöber waren die Projekttage in mehrfacher Hinsicht ein Erfolg: „Unabhängig von den schönen Ergebnissen konnten wir junge, der Kirche eher fernstehende Menschen mit kirchlichen Räumen, dem Thema Kirche, ihrer Geschichte und ihren Vorbildern in Berührung bringen. Wann passiert das heute noch auf so intensive Art und Weise?“

 

Die Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie (ACHRIBI) am Seminar für Historische Theologie und ihre Didaktik der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster forscht in verschiedenen Projekten zum Thema „Teilhabe an christlichem Kulturerbe“. In Xanten wird die Arbeitsstelle in Zusammenarbeit mit der Propsteigemeinde St. Viktor Xanten und interessierten Bürgerinnen und Bürgern ein digitales Vermittlungskonzept zum Xantener Dom und dessen Kulturobjekten erarbeiten und umsetzen.