Tagung thematisiert franziskanisches Leben und Wirken in Münster
Auf die Spuren des Wirkens der Franziskaner in Münster begibt sich das Tagesseminar "Franziskanisches Leben, die Reformation und die Apostelkirche" am Samstag, 22. August, von 10 bis 17 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Münster.
Veranstalter sind die Fachstelle Franziskanische Forschung Münster und der evangelische Kirchenkreis Münster.
Schon Mitte des 13. Jahrhunderts gründeten Franziskaner in Münster nördlich der Domburg ein Kloster. Als gefragte Seelsorger waren sie bald in der genannten Klosterkirche, in der Stadt und im Umland tätig. Heute sind die Franziskaner und ihre Klostergebäude aus dem Stadtbild verschwunden. Das Tagesseminar widmet sich dem einstmals größten Seelsorgeorden von seinen Anfängen bis zur Gegenwart, fragt nach Kontinuitäten und Brüchen in der Ordensgeschichte und geht auf Aspekte franziskanischen Lebens ein.
Am Beginn des Seminars steht das Impulsreferat ,Der Franziskanerorden und seine Zweige von der Gründung bis zur Gegenwart‘ von Angelica Hilsebein von der Fachstelle für Franziskanische Forschung. Es gibt einen Überblick über Zeit und Orte des Lebens und Wirkens des Franz von Assisi sowie über die Bewegungen, die sich auf ihn berufen.
Um 11 Uhr schließen sich vier Workshops an. ,Jenseits der Mauern die Freiheit? – Nonnen im Disput mit Reformatoren‘ thematisiert die Reaktionen einiger streitbarer Ordensfrauen im 16. Jahrhundert, die trotz Reformation am ,alten‘ Glauben festhielten. Der Workshop ,Die Ordensbaukunst der franziskanischen Familie in Mittelalter und Frühneuzeit: Minoriten, Observanten, Klarissen und Kapuziner‘ geht der Frage nach, ob franziskanische Klostergebäude den Armutsgedanken des Ordens wiedergeben.
Der Workshop ,Der theoretische Armutsstreit in Umberto Ecos ,Der Name der Rose‘ widmet sich anhand von Text- und Filmausschnitten dem im Roman geschilderten Treffen päpstlicher Gesandter mit Verantwortlichen des Franziskanerordens im 14. Jahrhundert, bei dem sie über das Armutsideal debattieren wollten. Der Workshop ,Martin Luther aus franziskanischer Sicht‘ fragt vor dem Hintergrund der durchaus positiven Sicht Luthers auf Franziskus umgekehrt nach der Beurteilung Luthers und seiner Theologie durch die Franziskaner und ob die franziskanische Sichtweise für das Reformationsjubiläum genutzt werden kann.
Nach der Mittagspause steht die Podiumsdiskussion ,Warum bin ich in den Orden eingetreten? Was heißt für mich franziskanisch leben heute?‘ auf dem Programm. Zwei Brüder aus dem Franziskaner- und Kapuzinerorden sowie eine Schwester aus einem Klarissenkonvent geben Einblicke in ihr Ordensleben. Eine thematische Führung durch und um die Apostelkirche sowie eine ökumenische Andacht runden die Veranstaltung ab.
Die Teilnahme am Tagesseminar inklusive Verpflegung kostet 25 Euro. Bei der Anmeldung müssen die Teilnehmer aus den vier Workshops eine Erst- und Zweitwahl treffen. Bis zum 14. August sollten sich die Interessierten unter der E-Mail-Adresse erwachsenenbildung[at]ev-kirchenkreis-muenster.de anmelden.
Weitere Infos gibt es bei Dr. Heike Plaß unter Tel.: 0251 / 510 28 510 oder per E-Mail an heike.plass[at]ev-kirchenkreis-muenster.de.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de