© Alexander Basta

Telgter religio-Museum zeigt Friedensmenschen

, Bistum Münster, Kreisdekanat Warendorf

Da ist der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr in Telgte, der seine Einsatzgruppe als "Friedenstruppe" versteht. Da ist der Flüchtling, der in Deutschland seinen persönlichen Frieden gefunden hat. Da ist die Schülerin, die Streitschlichterin an ihrer Schule ist. Es sind ihre Gesichter und ihre Geschichten, die die Sonderausstellung "(M)ein Weg zum Frieden" im religio-Museum für religiöse Kultur in Telgte mit Leben füllen. Am Sonntag, 15. April, um 15 Uhr, wird die Ausstellung mit Portraitaufnahmen des Fotografen Alexander Basta im Bürgerhaus in Telgte eröffnet.

In Anlehnung an den Katholikentag, der vom 9. bis 13. Mai unter dem Leitwort "Suche Frieden" in Münster stattfindet, habe auch das Museum dem Thema Frieden eine Ausstellung widmen wollen, erklärt Dr. Kristin Kube, stellvertretende Museumsleiterin: "Wir haben 35 Menschen aus dem Münsterland portraitiert, die in ganz unterschiedlicher Weise ihren Weg zum Frieden gefunden haben oder sich für einen Weg zum Frieden engagieren." Das Thema solle möglichst breit erfasst werden: So werden Menschen vorgestellt, die sich bei Institutionen wie "pax christi" oder "Unicef" für Frieden engagieren, Menschen, die ihren inneren Frieden gefunden haben, indem sie trotz Einschränkungen nach Schicksalsschlägen weiterleben können, und Menschen, die anderen zum Frieden verhelfen. "Wir haben eine 15-jährige Schülerin, aber auch einen Mann, der die 80 Jahre schon überschritten hat – Menschen aus verschiedenen Alters- und Sozialgruppen", sagt Kube.

Über eine intensive Recherche sowie Mundpropaganda seien die Münsterländer ausgewählt worden. An zwei Terminen sei der Düsseldorfer Fotograf Alexander Basta ins Museum gekommen, um die Portraitaufnahmen aufzunehmen. "Er ist sehr stark auf die einzelnen Personen eingegangen, die Fotografierten haben sich alle wohlgefühlt", beschreibt Kube. Die Museumsleitung war auf den Werbe- und Magazinfotografen aufmerksam geworden, weil er sich auf Portraitfotografie spezialisiert hat. "Für ein Projekt hat er zum Beispiel Menschen fotografiert, die bei der Tafel einkaufen, und dabei viel Einfühlungsvermögen gezeigt", weiß Kube aus Erzählungen. Basta arbeitet überwiegend mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Damit werde, seiner Aussage nach, "der Blick auf das Wesentliche fokussiert, eine Fotografie, die die Bilder zeitlos macht".

Neben den Portraitaufnahmen werden die Geschichten der Abgebildeten erzählt. Kristin Kube hat dafür mit jedem der Portraitierten ein Interview geführt, ausgewählte Ausschnitte werden in der Ausstellung auch zu hören sein. "Für jeden ist Frieden etwas anderes, das ist mir bei den Gesprächen deutlich geworden", blickt sie zurück. Kube freut sich, dass es mit der Ausstellung gelungen sei, Menschen mit ihrer Sicht auf Frieden vorzustellen. "Das ist ein Thema, das alle Menschen, egal welchen Alters, betrifft", ist sie überzeugt.

Die Ausstellung ist von Sonntag, 15. April, bis Sonntag, 2. September, geöffnet, dienstags bis sonntags von 11 Uhr bis 18 Uhr. Der Freundeskreis des religio-Museums lädt zur Eröffnung am Sonntag, 15. April, um 15 Uhr ins Bürgerhaus in Telgte ein, bei der der Fotograf selbst anwesend sein wird.

Ann-Christin Ladermann