TikTok-Video des Bistums Münster geht viral

Ein Video der katholischen Kirche, das sich auf TikTok an die Gen Z wendet und eine Viertel Million Aufrufe erreicht. Geht das ? Das geht! Vorgemacht hat es jetzt das Bistum Münster. In dem Video stellt der Pressesprecher des Bistums, Dr. Stephan Kronenburg, das Bistum als Arbeitgeber vor. Dabei bedient er sich auf humorvolle Weise der Sprache, die die Gen Z täglich benutzt. Offensichtlich genau ein Weg, um junge Menschen zu erreichen. Die Idee zum Video hatten die Bistums-Auszubildende Isabel Rolfes und FSJlerin Lotta Mausberg, die den TikTok-Kanal des Bistums auch ansonsten mit Inhalten befüllen.

Sie erstellten den erfolgreichen TikTok-Clip: Lotta Mausberg und Isabel Rolfes (von links).

© Bischöfliche Pressestelle / Kronenburg

„Es ist in dem Video klar erkennbar, dass ich gar nicht im Detail verstehe, was ich sage. Das findet die TikTok-Community aber nicht etwa skurril oder merkwürdig, sondern sympathisch und amüsant“, erläutert Kronenburg. Und sie kommentiert das Video ausgiebig – natürlich in ihrer eigenen Sprache: „Cutesy, slay, i love it, lachflash“, ist in den Kommentaren zu lesen. Aber es kommen auch Fragen wie: „Wo kann ich eine Ausbildung bei Euch machen?“ „Ich möchte bei Euch arbeiten. Wie geht das?“ Für Kronenburg zeigt das, dass es über die Kommunikation in Sozialen Netzwerken möglich ist, mit Vorurteilen zu brechen und die katholische Kirche als attraktive und moderne Arbeitgeberin zu präsentieren „Das gelingt aber nur, weil unsere beiden jungen Mitarbeiterinnen TikToK ‘bespielen‘“, sagt er und ergänzt: „Die beiden gehören selbst zur Zielgruppe von TikTok, wissen welche Formate dort gerade ‚angesagt‘ sind und sorgen mit viel Engagement und Kreativität dafür, dass viele sehr junge Menschen sich die Videos anschauen, die sie erstellen.“ Zudem wüssten beide, welche Themen – wie etwa die berufliche Ausbildung – für den Lebensalltag der Zielgruppe bei Tiktok wichtig sind. „So gelingt es uns immer wieder, aus der eigenen, auch kommunikativen Kirchen-Blase herauszukommen und Menschen anzusprechen, die die Kirche ansonsten nicht mehr erreicht“, sagt Kronenburg.

Das gelte ähnlich auch für die anderen Social Media Kanäle, über die das Bistum Münster kommuniziert und informiert. Insgesamt ist das Bistum in seiner Social Media-Arbeit im Jahr 2024 so erfolgreich gewesen wie noch nie. Die Zahl der Follower – also der Menschen, die die Inhalte des Bistums auf dem jeweiligen Kanal regelmäßig verfolgen – stieg auf allen Kanälen an. 

Mehr als 35.000 Menschen folgen dem Bistum auf Facebook, Instagram, YouTube und TikTok, das sind 2.500 mehr als Ende vergangenen Jahres. Damit liegt das Bistum Münster im Blick auf diese Netzwerke auf Platz 2 der deutschen Bistümer hinter dem Bistum Rottenburg-Stuttgart, gefolgt vom Erzbistum München-Freising und vom Bistum Essen. Bei Instagram ist das Bistum Münster mit rund 12.000 Followern sogar die deutsche Diözese mit den meisten Followern. Neu ist seit diesem Jahr auch, dass sich das Bistum Münster in den beruflichen sozialen Netzwerken LinkedIn und Xing als attraktiver Arbeitgeber präsentiert. Mehr als 1.300 Menschen folgen hier bereits dem Bistum.

Dabei erreichte das Bistum nicht nur auf TikTok, sondern auch in den anderen Netzwerken 2024 immer wieder deutlich mehr Menschen als es Follower hat. Das gelang bei Instagram und Facebook insbesondere mit Posts, in denen sich das Bistum deutlich gegen den wachsenden Rassismus, Antisemitismus und Rechtsradikalismus positionierte. Aber auch digitale seelsorgliche Angebote werden gut angenommen. So werden auf dem Instagramkanal des Bistums wöchentlich rund 100 virtuelle „Montagskerzen“ angezündet. Menschen formulieren dazu Fürbitten, die anonym veröffentlicht werden. Insgesamt lag die Reichweite auf Facebook, Instagram und YouTube 2024 bei rund 1,2 Millionen Seitenaufrufen.

Kronenburg weist zugleich darauf hin, dass die erfolgreiche Social-Media-Kommunikation im Bistum Münster sich nicht nur auf den Plattformen des Bistums zeige, sondern auch in zahlreichen Social-Media-Aktivitäten von Pfarreien, kirchlichen Einrichtungen, der Caritas oder einzelnen kirchlichen Akteuren: „Es ist einfach toll zu sehen, mit wie viel Kompetenz, Kreativität und Herzblut viele ‚kirchliche Player‘ im Bistum Münster in den Sozialen Netzwerken aktiv sind. Kirche zeigt sich hier oft ganz anders, als die gängigen Klischees es vermitteln: jung, fröhlich, zeitgemäß, offen und mutig“, sagt er.

Bischöfliche Pressestelle