Trauer um Herbert Gröger
Der langjährige Vorsitzende der Kommission zum Schutz des ungeborenen Lebens im Bistum Münster, Herbert Gröger, ist im Alter von 87 Jahren am 31. August in Münster-Wolbeck verstorben.
Als Berufsschullehrer hatte er 1974 die Kommission zum Schutz des ungeborenen Lebens mitinitiiert. Seither gewährt diese durch ihre Tätigkeit vielen schwangeren Frauen in Not unbürokratische Hilfe. Nach dem Ausstieg aus der staatlichen Schwangerschaftskonfliktberatug 2001 setzte Gröger sich dafür ein, dass die Bischof-Tenhumberg-Stiftung gegründet wurde. Aus deren Mitteln wird die Kommission seither unterstützt.
Zu seinem Lebenswerk gehört zudem sein unermüdlicher Einsatz in der Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge auf Diözesan- und Bundesebene. So war er langjähriges Mitglied des Pastoralrats der Breslauer Katholiken, stellvertretender Vorsitzender des Heimatwerkes Schlesischer Katholiken e.V. auf Bundesebene, Mitglied des katholischen Flüchtlingsrates in Deutschland sowie Diözesanvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Vertriebenenorganisationen.
Bereits in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich Gröger der Integration der Heimatvertriebenen und Flüchtlingen in Münster und im Münsterland angenommen. In den 70er und 80er Jahren bemühte er sich um Aussiedler. Er kümmerte sich um Patenschaften, Sprachkurse, Hilfsangebote, Nikolaus- und Weihnachtsfeiern und rief eine "Projektgruppe Spätaussiedler" beim Stadtkomitee katholischer Verbände ins Leben.
Nachdem sich in der 70er Jahren die Möglichkeiten für konkrete Hilfen nach Schlesien eröffneten, stellte er viele Hilfstransporte zusammen, die vor allem Kinder- und Altenheimen, Schwesternhäusern und der Theologenausbildung im Bistum Oppeln zu Gute kamen. Aus dem über 30jährigen Engagement zum Priesterseminar des Bistums Oppeln erwuchsen auch gemeinsame Kooperationen mit dem Priesterseminar in Münster.
Herbert Gröger wurde 1928 in Cosel/Oberschlesien geboren, wo er auch zur Schule ging. Nach Krieg und Gefangenschaft absolvierte er eine Gärtnerlehre, besuchte die Höhere Gartenbauschule und legte 1957 das Abitur ab. Nach Studien an der Pädagogischen Hochschule für Landwirtschaftliche Lehrer in Wilhelmshaven wirkte Gröger von 1959 bis 1992 als Lehrer in Münster, zuletzt an der Wilhelm-Emmanuel-von-Ketteler-Schule.
Für seine vielfältigen Verdienste um Kirche und Gesellschaft wurden ihm unter anderem der Päpstliche Silvesterorden (2007), das Bundesverdienstkreuz am Bande (1993) und die Paulusplakette (1993) verliehen.
Das Requiem wird am Donnerstag, 8. September um 10 Uhr in der St. Norbert-Kirche, Münster-Coerde, Schneidemühler Straße gefeiert. Anschließend erfolgt die Überführung zur Beisetzung um 11.30 Uhr auf dem Zentralfriedhof, Robert-Koch-Straße 11, 48149 Münster.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 02.09.16
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