Christkind oder Weihnachtsmann? Was passiert an St. Martin? Und wie erklärt man am besten die Beichte? Aus dem Glaubensalltag mit Kindern berichtet die Autorin Christine Schniedermann in ihrem Sachbuch „Ich würde Jesus meinen Hamster zeigen“. Am Donnerstag, 29. September, gibt Schniedermann, die in Everswinkel aufgewachsen ist, ab 14.15 Uhr in einer Online-Lesung Tipps und Hinweise, wie der Glaube an Kinder weitergegeben werden kann, welche Rituale dabei wichtig sein können und wie mit kirchlichen Festen Werte wie das Teilen oder Helfen vermittelt werden können.
„Geschichten aus der Bibel können für Kinder genauso spannend, interessant und lehrreich sein, wie andere Geschichten auch“, ist die in München lebende Autorin und freie Journalistin überzeugt. Neid, Missgunst und Macht sowie Hilfe, Verständnis und Verzeihen seien Motive, die sowohl in der Bibel als auch in anderen Kinderbüchern vorkommen, weiß Christine Schniedermann und nennt ein Beispiel: „Meiner Erfahrung nach können sich Kinder beispielsweise gut mit ‚David und Goliath‘ identifizieren.“ Auch Kinder würden Situationen kennen, in denen sie als die Schwächeren, Jüngeren, Kraftloseren gelten. „Da kann es guttun, eine Geschichte zu kennen, die einem zeigt, dass es nicht nur um Größe geht“, betont die Autorin.
Gebetswürfel und Geschichten aus der Kinderbibel
Sie selbst hat den Glauben und die Geschichten aus der Bibel bei ihren Kindern in den Alltag integriert. Ob hin und wieder eine Geschichte aus der Kinderbibel als Gute-Nacht-Geschichte, der Gebetswürfel oder Feste wie Erntedank oder St. Martin seien fester Bestandteil gewesen. „Und manchmal haben wir zwischendurch einfach über Gott und Jesus gesprochen, wie über Fußball oder Kindergarten“, ergänzt Christine Schniedermann. Kinder seien hinsichtlich des Glaubens offen und pragmatisch, Gott sei weniger abstrakt für sie, hat sie die Erfahrung gemacht. „Ein Kind malte Gott mal mit vielen Köpfen, damit er auf der Erde auch alles sehen kann“, erinnert sie sich.
Während in ihrer eigenen Kindheit viel Wert auf den Sonntagsgottesdienst gelegt wurde, ist Christine Schniedermann mit ihren Kindern nicht wöchentlich in die Kirche gegangen. „Aber ich habe versucht, ihnen Werte wie das Teilen, Helfen, Schwächere unterstützen, Nachgeben nahezubringen.“ Ihrer Erfahrung nach seien Kinder für diese Themen offen. „Und Geschichten über die Heiligen Martin und Nikolaus transportieren die Werte Teilen und Helfen sehr gut“, ist sie sicher.
Zu der Online-Veranstaltung, die in Kooperation von der Akademie Franz Hitze Haus und dem Aktionsprogramm „Kita – Lebensort des Glaubens“ angeboten wird, sind insbesondere pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Leitungen und Verbundleitungen eingeladen. Ebenso richtet sich das Angebot an Hauptamtliche in der Pastoral, Gremienvertreterinnen und -vertreter aus Kirchenvorstand und Pfarreirat und Verantwortliche für die Aus- und Fortbildung pädagogischer und pastoraler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Teilnahme an der Online-Veranstaltung ist für Mitarbeitende aus dem Bistum Münster kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich unter www.kita-lebensort-des-glaubens.de. Nach der Anmeldung wird ein Zoom-Zugangslink und weitere Informationen zur Teilnahme verschickt.
