© Bistum Münster / Ann-Christin Landermann

Ulla Herweg aus Warendorf packt beim Katholikentag mit an

„Darf´s bei Ihnen ein Erkennungszeichen sein?“ Ulla Herweg lächelt das am Fürstenberghaus in Münster vorbeilaufende Ehepaar an und greift zum türkisfarbenen Katholikentagsschal. Über dem Arm der Warendorferin hängen mehrere Duzend davon, sie selbst trägt selbstverständlich auch einen um den Hals. „Damit sind Sie überall erkennbar und er ist eine schöne Erinnerung.“ Die 57-Jährige ist in ihrem Element, rührt die Werbetrommel.

Ulla Herweg ist als Helferin beim 101. Katholikentag in Münster im Einsatz. Von Mittwoch bis Sonntag packt sie an, wo jemand gebraucht wird. Am Mittwoch war es die Eröffnungsveranstaltung, wo Herweg Programmhefte verteilt und geladene Gäste auf ihre Plätze begleitet hat. Seit Donnerstag ist sie als Springerin eingesetzt.

Das Anbieten der türkisen Mottoschals für drei Euro ist ihre Lieblingsaufgabe. „Da komme ich mit Katholikentagsbesuchern in Kontakt, manchmal ergeben sich sehr schöne Gespräche“, erzählt sie. Als ehemalige Leistungssportlerin hat Ulla Herweg viel Erfahrung mit Großveranstaltungen. Beim evangelischen Kirchentag 2016 in Dresden und beim Domjubiläum 2014 in Münster hat sie geholfen. Schon früh hat die Warendorferin gemerkt, wie sehr sie der Dienst für andere bei diesen Events erfüllt. „Es macht mir sehr viel Spaß, mich mit anderen gemeinsam einzubringen und damit zum Gelingen eines solchen Großereignisses beizutragen“, sagt sie.

Darum dauert Ulla Herwegs Einsatz nicht nur von Mittwoch bis Sonntag: Bereits seit drei Wochen unterstützt sie das Team des Katholikentages bei den Vorbereitungen für das kirchliche Großereignis. Auch im Anschluss an den Katholikentag will sie bei den anfallenden Arbeiten mitanpacken. Ihr neues Knie, das Herweg vor einigen Wochen bekommen hat, gibt ihr die Möglichkeit dazu. „Ich habe nach der Operation abgewartet, wie schnell ich wieder auf die Beine komme und bin dann ins Katholikentagsbüro marschiert und habe gefragt, ob ich helfen kann“, berichtet die 57-Jährige. Dankbar sei ihr Angebot angenommen worden, schließlich „kann man so kurz vorher jede helfende Hand gebrauchen“, weiß Herweg aus Erfahrung. War sie zunächst im Büro eingesetzt, um die bestellten Dauerkarten zu verschicken, wurde nur wenige Tage später das Materiallager zu ihrem Arbeitsort.

Kugelschreiber abzählen, Listen abarbeiten, Kisten auf Paletten stapeln – Ulla Herweg ist sich für keine Arbeit zu schade: „Wenn es keiner macht, funktioniert das nicht.“
Viele andere Helferinnen und Helfer hat Ulla Herweg in den zurückliegenden Tagen und Wo-chen kennengelernt. „Sie kommen aus ganz Deutschland und haben meistens schon bei vielen anderen Katholikentagen geholfen“, erzählt sie. Die Gemeinschaft untereinander und die Atmosphäre der Tage seien besonders beeindruckend, schwärmt die Warendorferin. Hin und wieder meckert ihr neues Knie über das viele Laufen und Stehen. Doch der Blick hinter die Kulissen, vor allem aber die Begegnungen mit den Helfern und Katholikentagsgästen entschädigt Ulla Herweg dafür.

 

Text: Ann-Christin Ladermann