Ulrich Richartz stellt Fotos zum Thema #Covid19 in Münster aus

, Stadtdekanat Münster

Wut, Ohnmacht, Einsamkeit, Verzweiflung und Unsicherheit. Das sind nur fünf von 16 Gefühlen, die Ulrich Richartz gemeinsam mit seinem Sohn Tim und Katharina Becker in Fotos festgehalten hat. #Covid19 heißt die Ausstellung, die ab Mittwoch, 13. April, in der Überwasserkirche in Münster zu sehen ist. Die Eröffnungsveranstaltung findet am Dienstag, 19. April, um 18 Uhr statt. 

Ulrich Richartz steht zwischen zwei großen Fotos.

Bis zum 29. Mai ist die Fotoausstellung zum Thema #Covid19 von Ulrich Richartz in der Überwasserkirche in Münster zu sehen.

© Bistum Münster

„Corona hat die ganze Welt, aber eben auch jeden einzelnen Menschen getroffen. Die Pandemie hat uns gezeigt, wie zerbrechlich und verletzlich unser Leben ist“, sagt Richartz. Das habe er sowohl in seinem privaten als auch beruflichen Umfeld erlebt. Der 57-Jährige leitet die Geschäftsstelle der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (DiAG MAV) im Bistum Münster in Haltern. 

Einen Tag lang hat das Vater-Sohn-Gespann gemeinsam mit seinem Modell in einer stillgelegten Papierfabrik im Bergischen Land dazu gearbeitet. „Die Location kannte ich von einem Foto-Workshop. Sie passte wunderbar zu der Stimmung, die wir in unseren Fotos ausdrücken wollten“, erklärt er. Bewusst hat sich Richartz für die Schwarz-Weiß-Fotografie entschieden. „Wir haben die Fotos auf die Gefühle reduziert. Nichts sollte ablenken“, informiert er. Im Lauf des Tages habe er gemerkt, wie der gemeinsame Prozess die Arbeit vorangebracht habe: die Suche nach unterschiedlichen Perspektiven, nach ausdrucksstarken Sets, nach dem besonderen Ausdruck. „Es hat sich immer weiter entwickelt. Früher habe ich solche Aussagen belächelt. Doch es ist wirklich so“, gibt er zu. 

Zu jedem Gefühl der großformatigen Fotos hat Richartz, der in Wesel am Niederrhein lebt, einen eigenen Impuls geschrieben. „Die Ausstellung passt mit ihrem Inhalt gut in eine Kirche. Die Fotos zeigen urmenschliche Gefühle, aus denen eine Nähe zu Gott entsteht“, betont er. Es sei nicht nur seine erste Ausstellung, sondern auch die erste mit inszenierten Fotos zum Thema Covid19. „Wir haben ausschließlich mit natürlichem Licht gearbeitet. Die Bilder sind digital fotografiert und nicht bearbeitet“, informiert Richartz, der von Kindesbeinen an fotografiert. Wie sein Vater diese Leidenschaft an ihn weitergegeben hat, so hat auch er seinen Söhne früh eine Kamera in die Hand gedrückt. „Mein Großvater, der als Musiker auf großen Schiffen in der Welt unterwegs war, hat schon in den 1930er Jahren viele Fotos gemacht. Seine Alben gibt es noch“, weist er auf eine Familientradition hin, die sein 25-jähriger Sohn Tim nun in vierter Generation fortführt. Vornehmlich ist die Streetfotografie Richartz Steckenpferd. „Es sind nicht inszenierte Bilder, sondern zufällige Aufnahmen von Menschen, die auf der Straße unterwegs sind“, erklärt er. 

Bis zum 29. Mai macht diese besondere Ausstellung Station in Münster. „Zurzeit planen wir, sie auch in weiteren Kirchen in anderen Städten zu zeigen. Doch das ist noch nicht spruchreif“, sagt Richartz. Zur Ausstellung ist ein Heft mit allen Fotos und Impulsen erschienen, das Besucherinnen und Besucher für 7,50 Euro erwerben können. „Davon spenden wir 2,50 Euro für die Menschen in der Ukraine“, informiert Richartz. 

Weitere Informationen finden sich im Internet hier.

Michaela Kiepe