„Hier, wo wir jetzt stehen, wird für den 21. Mai eine große Bühne aufgebaut“, erzählt Haesser. Der weit über die Region hinaus bekannte Lukas Kepser aus Kranenburg wird dort auftreten. Ebenso die „Konga Quings“ vom Konrad-Adenauer-Gymnasium, der Chor „Colourful Voice“ und nicht zuletzt DJ Jan Verhalen. Außerdem sind Quiz-Runden, Poetry/Science-Slams und Gespräche mit prominenten Gästen geplant. Der niederrheinische Wetterexperte und Landwirt Hubert Reyers hat sein Kommen zugesagt, Katjes-Chef Bastian Fassin wird Rede und Antwort stehen. Später diskutieren Weihbischof Rolf Lohmann, die ehemalige Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und Bernhard Drießen als Vertreter von „Fridays for Future“ über den Umweltschutz.
Es soll aber, betont Haesser, kein „politisches Festival“ werden. „Uns war es bei der Planung wichtig, möglichst viele Akteure miteinander in Kontakt zu bringen. Diverse Schulklassen seien ebenso mit an Bord wie die Stadt Kleve, der NABU ebenso wie die Kreis Klever Abfallwirtschafts GmbH, die Jugendbildungsstätte St. Michaelturm und auch die Hochschule Rhein-Waal. „Eigentlich haben alle das gleiche Ziel, nämlich unsere Umwelt zu schützen. Schon bei den Vorbereitungen haben wir gemerkt, dass man sich untereinander längst nicht immer kannte und es sind schon jetzt, lange vor dem Festival, wichtige neue Verbindungen geknüpft worden“, freut sich Haesser.
Davon profitieren aber nicht nur die Partner des Festivals, sondern vor allen Dingen auch die Besucherinnen und Besucher. Angesprochen fühlen können sich zwar insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene, letztlich sollte aber weniger das Alter als das Interesse an Themen rund um den Umweltschutz eine Rolle spielen. Und die Lust, nicht nur zuzuhören, sondern auch aktiv mitzumachen. Auf dem Wasserburg-Gelände werden zahlreiche Stände aufgebaut, an denen Workshops angeboten werden. Teils ist eine Teilnahme kontinuierlich möglich, für andere gibt es über den Tag verteilt mehrere feste Uhrzeiten. Barbara Arntz vom „Volunteers 2.0“-Programm der Hochschule Rhein-Waal präsentiert einen digitalen Bienenstock und bringt einen 3D-Drucker mit, der für zahlreiche Projekte genutzt werden kann. „Kommt mit Euren Anliegen zu uns, wir finden eine Lösung für Euch“, wirbt sie für die Forschung an der Hochschule. Und Barbara Maué vom „Haus der kleinen Forscherinnen und Forscher“ zeigt, wie man mit aus Rotkohl gewonnener Farbe Karten gestalten oder Brotbeutel bedrucken kann. Die übrigens, wie sie anmerkt, aus ausgedienten Bettlaken geschneidert wurden. Beide loben den Ansatz des Festivals: „Hier geht es nicht darum, mit dem erhobenen Zeigefinger zu belehren, sondern darum, kreativ zu entdecken, was man selber für den Umweltschutz machen kann“, sagt Barbara Arntz.
Die Teilnahme am Umweltfestival ist übrigens kostenlos, wie die Organisatoren betonen. Lediglich für die Verpflegung – neben Getränken gibt es Leckeres vom Grill, asiatische Spezialitäten und Crepes – können Kosten anfallen. Besonders einfach ist die Anreise vom Klever Bahnhof aus mit dem Bus, während des Festivals werden die Busse in schnellerer Taktung fahren, damit keine langen Wartezeiten entstehen.
Das Umweltfestival „Stand up for Nature” beginnt am Samstag, 21. Mai, um 10 Uhr mit einem Auftaktimpuls durch Weihbischof Lohmann, der als Umweltbischof der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auch Schirmherr der Veranstaltung ist, und endet um 18 Uhr mit einem Konzert der Gaesdoncker Bigband. Organisiert wird es von der katholischen und der evangelischen Kirche am Niederrhein, den Pfadfindern der DPSG sowie Fridays for Future. Mehr zum Programm gibt es auf auf der Internetseite sowie auf der Facebookseite und dem Instagram-Kanal des Festivals.
Christian Breuer