
Christa Bischoff, Gunhild Vestner, Weihbischof Rolf Lohmann, Christel Voß, Matthias Mamot und Propst Jürgen Quante (von links) tauschten sich über die Möglichkeiten der Chatberatung in der Telefonseelsorge aus.
© Bistum MünsterAufmerksam hörte Lohmann den Ausführungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge zu. „Das ist ein dynamisches Arbeitsfeld, in dem sich 91 Ehrenamtliche engagieren. Wir sind ein Flaggschiff der Ökumene“, informierte Leiterin Gunhild Vestner, die seit 30 Jahren den evangelischen Part der von beiden Kirchen getragenen Telefonseelsorge vertritt. Rund 15.000 Anrufe nähmen die Ehrenamtlichen jährlich an. Die Themen seien vielfältig und reichten von Beziehungsproblemen, Krankheiten und Einsamkeit bis hin zu psychischen Erkrankungen. „Die Telefonseelsorge ist einer der Dienste, den Menschen wahrnehmen, die wir sonst mit kirchlichen Angeboten nicht erreichen“, bestätigte Christa Bischoff, die gemeinsam mit Matthias Mamot die Leitung für die katholische Kirche inne hat. Mit dem Wandel der Technologien habe sich auch die Klientel verändert. Seit nunmehr zehn Jahren gebe es beispielsweise die Chatberatung. „Darüber erreichen wir eine andere Zielgruppe. Es sind viele junge Frauen unter 30 Jahre“, berichtete Christel Voß, die sich seit 25 Jahren ehrenamtlich engagiert. „Bei Ihnen zeigt sich der Begriff der Seelsorge in seinem weiten Bereich der Möglichkeiten. Und das ist unser Kernbereich: Wir müssen bei den Menschen sein, die in Not sind, ohne zu fragen, aus welchen Kontexten sie kommen“, zeigte sich der Weihbischof beeindruckt.
Weiter ging es für ihn zum christlichen Jugendcafé Areopag. Seit zehn Jahren besteht das gemeinsame Angebot der drei katholischen Pfarreien der Stadt. Gestartet als Anlaufstelle für die Schülerinnen und Schüler der Umgebung, haben sich die Rahmenbedingungen allerdings verändert. „Der Schulalltag ist heute ein anderer. Wir überlegen, in welche Richtung unsere Arbeit weitergehen kann“, berichtete Pastoralreferent Matthias Grammann. Klar sei, dass das Haus weiterhin für alle offen sein solle. Verstärkt wurden Angebote in der Bildungsarbeit wie beispielsweise Präventionsschulungen für Gruppenleiter oder Angebote wie „Tage religiöser Orientierung“ oder zur Stressbewältigung, die von Lena Nau organisiert werden. Aber das Konzept sehe auch vor, auf die Schulen zuzugehen und mit ihnen zu kooperieren. „Ich finde es gut, dass hier Menschen zusammenkommen und sich etwas entwickelt. Es ist wichtig, Neues auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln, wenn wir uns als Kirche neu aufstellen wollen“, sprach Lohmann den beiden Mitarbeitern Mut zu.