Vielfältige Angebote zum Orgeltag Westfalen am 16. Juni

, Bistum Münster

Sie trägt den Titel „Königin der Instrumente“: Die Orgel ist für viele Hörerinnen und Hörer faszinierend und fremd zugleich. Häufig entfernt auf einer für Kirchenbesucher unerreichbaren Orgelempore kann sie mal aufbrausend, mal sanft erklingen. Doch was verbirgt sich hinter der oft schmuckvollen Fassade? Und wer kann der Orgel Töne entlocken und damit Gottesdienste musikalisch gestalten? All das wird beim dritten ökumenischen Orgeltag Westfalen am Sonntag, 16. Juni, beantwortet. 

Verschiedene Veranstaltungen im Bistum Münster rücken die Orgel in den Mittelpunkt. 

In Warendorf geben fünf Frauen und Männer, die eine zweijährige Ausbildung zu nebenberuflichen C-Kirchenmusikern absolvieren, um 17 Uhr ein Orgelkonzert in der St.-Laurentius-Kirche in Warendorf unter der Leitung von Regionalkantor Gregor Loers. „Es wird eine bunte musikalische Mischung geben“, kündigt Loers an und ergänzt: „Von Johann Sebastian Bach über Felix Mendelssohn Bartholdy zu Léon Boêlmann.“ Für die Schülerinnen und Schüler sei eine solche Möglichkeit, ihr Können zu zeigen, wichtig: „Konzerterfahrungen geben die Möglichkeit, sich musikalisch weiterzuentwickeln und das Selbstbewusstsein zu stärken“, erklärt Loers. Mit dem Konzert wird die neue Orgelreihe „Warendorfer Orgelsommer“ eröffnet. Sie soll ab sofort jährlich im Sommer stattfinden und die historische Fleiter-Orgel der Laurentiuskirche präsentieren. 

Eine Fahrrad-Tour mit Orgelkonzerten mit drei Stationen findet ab 13.30 Uhr statt. Unter der Leitung des Freckenhorster Kirchenmusikers Alexander Rohm wird zunächst an der St.-Lambertus-Kirche in Hoetmar gehalten, wo ein „Auszug aus Ägypten“ für Sprecher und Orgel erklingt. Weiter geht es zur Kapelle Buddenbaum, wo die Fahrradfahrerinnen und -fahrer kammermusikalische Klänge für Querflöte und Orgel zu hören bekommen. Den Abschluss bildet ein Orgel-Solo in der Freckenhorster St.-Bonifatius-Kirche. 

Eine Woche später steht die Orgel in der Klosterkirche der Zisterzienser in Marienfeld im Zentrum: Dr. Hans Christian Tacke gibt am Sonntag, 23. Juni, um 16.30 Uhr ein Orgelkonzert unter dem Titel „Westfälische Orgelpracht“.

In Bocholt spielen ebenfalls Teilnehmende der zweijährige Ausbildung zu nebenberuflichen C-Kirchenmusikern ab 17 Uhr in der St.-Georg-Kirche Orgelchoräle und Chorsätze von Johann Sebastian Bach. „Wir beleuchten diese Stücke durch den Vortrag der entsprechenden vierstimmigen Chorsätze aus dem Kantatenschaffen des großen Thomaskantors“, verspricht Regionalkantor Werner Hespe, der den Projektchor leitet.

Die hauptamtlichen Kirchenmusikerinnen und -musiker aus Ahaus geben am Orgeltag ein Staffelorgelkonzert in ihren jeweiligen Pfarrkirchen. Anne-Katrin Vogel startet um 13.30 Uhr in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Alstätte. Heike Haefner-Vollmer übernimmt um 14.30 Uhr in der Kirche St. Andreas in Wüllen. Jan Willem Docter spielt zum Schluss um 15.30 Uhr in St. Mariä Himmelfahrt in Ahaus. Die Konzerte dauern etwa eine halbe Stunde.

Ein Blick hinter die Kulissen der Orgel der großen Walcker-Orgel aus 1913 in der Pfarrkirche St. Ludgerus in Borken-Weseke bekommen alle Interessierten von 17 bis 18.30 Uhr. In dieser Zeit können die mechanischen Meisterwerke des Instrumentes bewundert werden. Anschließend sind alle eingeladen, bei einem Orgelkonzert mit Samuel Ellers die Klänge einer Orgel aus einer für die meisten doch eher ungewohnten Perspektive zu hören. Direkt auf der Empore sind die Sitzgelegenheiten. So können die Besucherinnen und Besucher das Orgelkonzert quasi neben dem Organisten und direkt unter der Königin der Instrumente genießen.

In der St.-Antonius-Pfarrkirche in Gronau spielt Hans Stege um 16 Uhr an der Fleiterorgel das Requiem von M. Duruflé für Chor und Orgel. Es singt dazu der Chor der Bachwerkplaats aus den Niederlanden unter der Leitung von Yt Nicolai.

In Werne findet von 17 bis 18 Uhr in der St.-Christophorus-Kirche ein Chor- und Orgelkonzert mit dem Jamulus-Vokalquartett und Dr. Hans-Joachim Wensing an der Orgel statt. Die vier Kantorinnen und Kantoren Dagmar Borowski-Wensing, Ursula Kirchhoff, Heiko Ittig und Hans-Joachim Wensing singen und spielen Werke unter anderem von Pachelbel, Mendelssohn, Rheinberger und Reger. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem musikalischen Werk der beiden Jubilare Anton Bruckner (200. Geburtstag) und Theodore Dubois (100.Todestag).

In der St.-Pankratius-Kirche in Dülmen-Buldern steht ein besonderer Gottesdienst um 11 Uhr unter dem Motto „Ich kann auch anders“. Organist Michael Seibel spielt an der Georges-Heintz-Orgel Jazz und Pop aus zweiunddreißig Registern. Im Anschluss sind Interessierte auf die Orgelempore zu einer Orgelführung eingeladen.

Unter dem Titel „Faszination Orgelklang“ geben in der Stadt- und Marktkirche St. Lamberti in Münster Preisträger des diesjährigen Bundeswettbewerbs „Jugend Musiziert“ von 16 bis 17 Uhr ein Konzert. 

Ein „Konzert für Kinder“ gibt es in der Propsteikirche St. Peter in Recklinghausen um 16 Uhr. Es geht um die mythische Geschichte aus dem Alten Testament vom mutigen David, der den scheinbar überlegenen Gegner Goliath im Kampf mit List zu Fall bringt. Dazu schrieb Johann Kuhnau die „Biblischen Sonate“, die mit spannenden Erläuterungen versehen wird. Matthias Zangerle, Organist am Xantener Dom, und Maike und Amadeus Wördehoff musizieren und rezitieren das Geschehen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Aufbau einer kleinen Orgel in der Gruppe zu probieren.