Weihbischof lobte Arbeit der Ehe-, Familien- und Lebensberatung

, Kreisdekanat Recklinghausen

Die Arbeit der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) im Kreis Recklinghausen sieht Weihbischof Rolf Lohmann als ein zentrales Feld der Pastoral. „Es ist eine wichtige Aufgabe der Kirche, Menschen zu unterstützen, die sich in einer Krise befinden“, betonte Lohmann bei einem Treffen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der vier Beratungsstellen im Kreis Recklinghausen. „Sie nehmen sich die Zeit und haben die Kompetenz, um mit ihnen zusammen nach Lösungen zu suchen“, führte er weiter aus.

Die Beteiligten haben sich auf einer Treppe zum Gruppenbild aufgestellt.

Bei einem Treffen im Pfarrheim von St. Markus in Recklinghausen informierte sich Weihbischof Rolf Lohmann (oben rechts) über die Arbeit der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen im Kreis Recklinghausen.

© Bistum Münster

Gemeinsam informierten Dr. Ute Kieslich, Leiterin der Beratungsstellen in Recklinghausen und Datteln-Ostvest, und Beate Borgmann, die die Stellen in Dorsten und Marl führt, mit den Mitarbeitenden ihren Gast über die unterschiedlichen Angebote, Vernetzungen und Kooperationen mit weiteren Einrichtungen im Vest wie mit Jugendämtern, Kindertageseinrichtungen, Familienbildungsstätten oder Caritasverbänden. Zwei Beispiele für Kooperationen und Hilfe für „Menschen in Grenzerfahrungssituationen des Lebens“ stellten die Verantwortlichen dem Weihbischof vor: die „Paarberatung bei Gewalt“ in Zusammenarbeit mit dem Beratungsangebot „Echte Männer reden“ des Caritasverbands Herten und das Angebot „Beratung bei Trauer“ in Kooperation mit der Trauerbegleitung des Kolumbariums St. Antonius in Datteln .

„Während andere Beratungsstellen im Lockdown geschlossen hatten, waren wir für unsere Klienten über das Telefon oder im Videochat erreichbar. Damit haben wir so gute Erfahrungen gemacht, dass wir Beratungen teilweise auch weiterhin als digitale Treffen aufgrund der persönlichen Situation der Menschen fortführen“, erläuterte Borgmann. Auf diesem Weg hätten manche Klienten sogar von dieser „verrückten“ Zeit profitiert. Wichtig sei es, den Menschen in unsicheren Zeiten eine Stabilisierung zu geben. „Die Corona-Pandemie hat wie ein Brennglas gewirkt. Viele Probleme haben sich noch einmal verstärkt“, hat auch Kieslich beobachtet. Die Mitarbeitenden hätten bei ihrer Beratung immer auch die betroffenen Kinder im Blick, damit ihr Wohl gesichert sei. 
Die Beratungsstellen könnten den Menschen meistens innerhalb kurzer Zeit einen Ersttermin anbieten, da die Kolleginnen und Kollegen flexibel seien. Allen sei es ein Anliegen, in einem überschaubaren Zeitraum Termine in den unterschiedlichsten Beratungsformaten anzubieten.

Mit Blick auf den Prozess zur Entwicklung pastoraler Strukturen, den das Bistum Münster kürzlich auch in Recklinghausen mit einer Informationsveranstaltung gestartet hat, sagte Lohmann, dass sich die Kirche aufgrund unterschiedlicher Faktoren zukünftig anders aufstellen müsse. „Aber für mich steht außer Frage, dass der Dienst der Ehe-, Familien- und Lebensberatung ein Grundauftrag der Kirche ist. Sie wirken dort, wo Menschen in schwierige Situationen kommen und Rat brauchen, auch an den Rändern der Gesellschaft“, stellte Lohmann fest. Das sei ein zentraler und wichtiger Aspekt. „Wir nehmen die Aufträge, die uns das Evangelium aufgibt, ernst“, fügte er hinzu. 

Positive Rückmeldungen über das Engagement der Kirche in diesem Feld erhielten die Mitarbeitenden immer wieder. Manchen Klienten sei es nicht bewusst, dass die katholische Kirche dieses Angebot vorhalte. „Wir schauen bei den Hilfesuchenden nicht auf die Religion, sondern sind für alle Menschen offen“, erklärte Kieslich. 

Lohmann dankte den Anwesenden für ihren Dienst. „Die Einblicke in ihre Tätigkeiten waren sehr bereichernd für mich. Die Kirche befindet sich in einer Krise. Sie alle stehen aber auf der Seite der Glaubwürdigkeit dieser Kirche“, sagte er zum Abschluss.

Weitere Informationen über die EFL finden sich im Internet hier auf der neu gestalteten Homepage.

Michaela Kiepe