Auch Jesus habe sich, wie die Bibel belege, immer wieder über Weggefährten geärgert, die das Wort Gottes in die Welt gesprochen, aber selbst mit ihrem Leben nicht bezeugt hätten. Der Mensch, betonte der Bischof in seiner Predigt weiter, lebe vom Blick und vom Wort des anderen: „Das Wort, das uns zugesprochen wird, trägt uns.“ Es gebe Orientierung, Mahnung, in erster Linie aber Zusicherung und damit Mut und Kraft. Beim Blick in den Kirchenraum fügte Genn an: „Jesus ist als Person das Wort Gottes schlechthin.“ Um sein Wort zu verkünden, brauche es Orte wie die alte Kirche in Groß Reken.
Über längere Zeit war die kleine Kirche saniert worden. Ambo und Altar wurden neu gefertigt, der Raum gestrichen. Genn dankte der Pfarrei und dabei besonders den Gremien von Pfarreirat und Kirchenvorstand, dass sie sich den Mühen der Renovierung gestellt und gute Lösungen für die Neuerungen gefunden hätten.
Nachdem der Ambo mit Weihwasser besprengt worden war, erläuterte der Bischof vor dem Ritus zur Altarweihe die damit verbundenen Zeichen. Das Wasser erinnere die Christen an ihre Taufe. Das Chrisamöl, mit dem der Altar gesalbt werde, verbinde alle Gefirmten. Die fünf Flammen, die der Bischof zusammen mit Pfarrer Thomas Hatwig abschließend auf dem neuen Altar entzündete, stünden für die fünf Wunden des gekreuzigten Jesus.
Nach dem liturgischen Weiheakt feierten der Bischof und Pfarrer Hatwig gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern des Seelsorgeteams von St. Heinrich erstmals die Eucharistie am neuen Altar.
Mehrere Chöre der Pfarrei sowie die Kantorinnen Holly Baron und Sarah-Maria Knüsting gestalteten mit Michael Dinnesen an der Orgel unter der Leitung von Udo Nobis den feierlichen Gottesdienst musikalisch.
Im Anschluss versammelten sich die Gäste und Gottesdienstteilnehmer, unter ihnen auch Bürgermeister Manuel Deitert, auf dem Kirchplatz. Im Zuge der Renovierungsmaßnahmen war auch dieser neu gestaltet worden.
Gudrun Niewöhner