Pfarrei St. Lamberti in Münster ist „Ökofaire Gemeinde“

, Bistum Münster

Die Idee ist schlicht und einfach und dennoch innovativ: Die Pfarrei St. Lamberti in Münster hat ihre Schwerpunkte als ökofaire Gemeinde auf einem eckigen Bierdeckel abgedruckt und macht so die wichtigsten Initiativen und Ziele der Gemeinde auf humorvolle Weise zugänglich. Am vergangenen Wochenende präsentierte Magdalena Pickers diese kreative Idee auf dem Pfarrfest.

Jakob Werding, Dr. Antonius Hamers und Magdalena Pickers haben das Interview zur Aus-zeichnung der Pfarrei St. Lamberti geführt.

© Thomas Kamp-Deister

Die Themen des Bierdeckels umfassen Leihen in der Pfarrbücherei statt Kaufen, Regionale und biologische Lebensmittel/Getränke kaufen, Energieversorgung durch Ökostrom, res-sourcensparende Opferkerzen verwenden, Müll vermeiden und die Partnerschaft mit einer Gemeinde in Ghana.

Im Rahmen des Pfarrfestes führte der 16-jährige Jakob Werding ein Interview mit Magdalena Pickers und dem residierenden Domkapitular Dr. Antonius Hamers. Dabei wurden die bis-herigen Erfolge und zukünftigen Pläne der Pfarrei besprochen. Hamers zeichnete die Lamberti-Pfarrei zur „Ökofairen Gemeinde“ nach Level I aus.

Der Weg zur Auszeichnung war lang und begann 2022 mit der Einladung zur Vernetzungsgruppe des Stadtdekanats Münster. Eine kleine Gruppe von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen der Pfarrei nahm Kontakt zu Gemeindegruppen auf, um den aktuellen Stand der ökofairen Aktivitäten zu erfassen und neue Vorschläge zu sammeln. Der Pfarreirat und der Kirchenvorstand beschlossen daraufhin eine Selbstverpflichtung zur ökofairen Ausrichtung.

Ein Vorzeigebeispiel ist die Pfarrbücherei, die durch nachhaltiges Planen und Handeln zur „Sharing Economy“ beiträgt. Hier werden Recyclingpapier und nachhaltige Materialien verwendet, um die Umwelt zu schonen. Auch bei Neuanschaffungen sei Nachhaltigkeit ein wichtiges Kaufkriterium. Zudem bezieht die Gemeinde ihren Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien. Und in der Lambertikirche wurden neue umweltfreundliche Opferkerzenständer, die auf Glasbehältern basieren und gänzlich ohne Plastik und Aluminium sind, installiert. Außerdem ist das System rußarm und verursacht keine anorganischen Abfälle; so kann das verbleibende Restwachs zu hundert Prozent weiterverarbeitet werden.

Für die Zukunft sind weitere Maßnahmen geplant: Einweggeschirr soll nicht mehr genutzt und bei Pfarrveranstaltungen sollen regionale und Bioprodukte angeboten werden. Die Gruppen der Gemeinde werden ermutigt, bei ihren Treffen regionale und ökologische Produkte zu verwenden. Um die Mobilität der Mitarbeitenden umweltfreundlicher zu gestalten, soll ein Lastenfahrrad für den innerstädtischen Transport angeschafft werden. Zudem sind Upcycling-Workshops und Flohmärkte bei Pfarrfesten geplant. Besonders gespannt ist die Gemeinde auf die Entwicklung einer Partnerschaft mit einer Gemeinde in Ghana. Erste Schritte, wie eine Kontaktreise und ein Strategietreffen mit dem zuständigen Ortsbischof, haben bereits stattgefunden.

Mit dem Selbstverpflichtungstext zu ökofairen Maßnahmen hat die Gemeinde einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit getan und folgt damit auch dem Aufruf von Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si’“ zu einem grundlegenden Umdenken im Umgang mit der Schöpfung und ihren Ressourcen. St. Lamberti Münster wird weiterhin daran arbeiten, die Schöpfung zu bewahren und sich für ökologische und faire Ziele einzusetzen. 

Mehr Infos zur Pfarrei St. Lamberti in Münster gibt es im Internet auf www.sanktlamberti.de. Mehr Infos zur Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ findet man auf www.bistum-muenster.de/zukunft_einkaufen

Thomas Kamp-Deister